Dieter Gebhard, Vorsitzender des LWL, eröffnet Ausstellung Mensch und Fluss – über die Lippe

Mensch und Fluss – 7000 Jahre Freunde und Feinde
LWL-Industriemuseum zeigt Ausstellung zur Lippe an Bord der „Ostara“

Waltrop (lwl). Sie ist der längste Fluss Westfalens und seit Jahrtausenden eng mit der Geschichte der Menschen in diesem Landstrich verbunden: die Lippe. Der 220 Kilometer lange Wasserlauf – in alten Schriften auch „Mutter Westfalens“ genannt – steht im Mittelpunkt einer Ausstellung, die der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) ab Sonntag, 20. März, in seinem Industriemuseum Schiffshebewerk Henrichenburg zeigt. „Mensch und Fluss. 7000 Jahre Freunde und Feinde“ ist bis zum 21. August an Bord des historischen Schleppkahns „Ostara“ zu sehen. Zur gleichen Zeit läuft ein zweiter Teil der Ausstellung im Dattelner Hermann-Grochtmann-Museum.

Jagd- und Fischereirevier, Verkehrsweg, Kultplatz, militärische Befestigung, Wasserversorgung, Energiequelle für Mühlen, Grenzlinie, Abwasserentsorgung – die Lippe hatte für die Menschen zu jeder Zeit wichtige Funktionen. Deshalb siedelten die Menschen an ihren Ufern. Die Städte Hamm, Kamen, Werne, Lünen, Haltern und Dorsten gingen aus Lippe-Siedlungen hervor.

Die Sonderausstellung zeigt die wechselvolle Geschichte von „Mensch und Fluss“ in ihren vielen Facetten zum ersten Mal im Überblick. Wegen der Fülle der Themen und Exponate ist die Schau auf zwei Standorte verteilt. Kurator Dr. Georg Eggenstein hat viele Objekte und Exponate zusammengetragen, darunter Kultgegenstände wie Lanzenspitzen, Beile, Dolche sowie Schmuck aus Bronze. Die ältesten Verkehrs- und Transportmittel, die in unserer Region entdeckt wurden, sind Einbäume aus der Lippe. In der Zeit der römischen Feldzüge um Christi Geburt rückt die Lippe als schriftlich überlieferte Wasserstraße erstmals in das Bewusstsein der damaligen Weltöffentlichkeit. Auch im Mittelalter und noch bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts brachte dieser Transportweg insbesondere für Kohle, Ziegelsteine und Salz Reichtum in die Stützpunkte der Lippe-Schifffahrt.

Dieter Gebhard, Vorsitzender der Landschaftsversammlung Westfalen-Lippe, eröffnet die Schau am Sonntag (20.3.) um 11 Uhr im Hafenmeistergebäude des Schiffshebewerks. Nach einem Grußwort von Museumsdirektor Dirk Zache gibt Ausstellungskurator Dr. Georg Eggenstein eine kurze Einführung. Die musikalische Begleitung übernimmt Claudius Reimann mit verschiedenen Saxophonen. Nach einem Rundgang durch die Ausstellung an Bord der Ostara fahren die Eröffnungsgäste mit dem Fahrgastschiff Henrichenburg über den Dortmund-Ems-Kanal (fünf Kilometer) und weiter per Bus zum Hermann-Grochtmann-Museum in Datteln, wo Bürgermeister Wolfgang Werner die Gäste um 12.30 Uhr begrüßt. Redner der dortigen Eröffnung sind Dr. Jochen Stemplewski, Vorstandsvorsitzender des Lippeverbandes, sowie Dr. Georg Eggenstein.

Mensch und Fluss. 7000 Jahre Freunde und Feinde
20.3. bis 21.8.2011, Eröffnung: So, 20.3., 11 Uhr
LWL-Industriemuseum
Schiffshebewerk Henrichenburg,

Vom Lehm zum Ziegel- Das LWL-Industriemuseum Ziegeleimuseum Lage, ehemaligen Ziegelei Beermann

Die tonnenschweren Räder des Kollergangs drehen geräuschvoll ihre Runden und drücken den Lehm durch das Rost. Vom endlosen Strang aus der Ziegelpresse werden im Sekundentakt die Rohlinge abgeschnitten — Stück für Stück, bis zu 10.000 am Tag. An Produktionstagen laufen in Lage die Maschinen auf Hochtouren, und im Ringofen lodert das Feuer für den Ziegelbrand.

In unserem Ziegeleimuseum halten wir für Sie ein wichtiges Stück Industriegeschichte lebendig, denn die massenweise Produktion von Backsteinen war Voraussetzung für das rasante Wachstum der Städte und Fabriken während der Industrialisierung. Know how und Arbeitskräfte aus Lippe spielten dabei eine besondere Rolle: Aus der Region zogen alljährlich tausende Männer während der Sommermonate in die Fremde, um auf auswärtigen Ziegelein zu arbeiten.

Den Kern unseres Museums bilden die historischen Fabrikgebäude der ehemaligen Ziegelei Beermann am Stadtrand von Lage. Seit 1922 gaben hier Maschinen den Takt an, vorher wurden die Ziegel von Hand hergestellt. Wie – das dürfen Sie selbst ausprobieren, in dem sie in der Maukegrube den Lehm mit Füßen treten und ihn mit beiden Händen in den Streichrahmen drücken. Bei den Fahrten mit der ehemaligen Feldbahn, die die Loren mit dem Lehm zog, können Sie die Größe des alten Abbaugebiets erfahren und gleichzeitig den Blick über die Lippische Landschaft genießen.

Mit dem Fahrrad zum Ziegeleimuseum Lage

Sie erreichen das Ziegeleimuseum über einen Abzweig der „BahnRadRoute Weser-Lippe“ als auch der „Fürstenroute“ sowie über die „Ziegel Route“. Die „Ziegel Route“ führt über 24 km von Bad Salzuflen über Schötmar nach Sylbach zum Ziegeleimuseum Lage. Bad Salzuflens Innenstadtattraktionen, die Heerser Mühle und kleine Wege durch weite Wiesen und Felder und Flussauen vorbei an alten Gehöften und kleinen Seen zeichnen diesen Weg aus.

Das LWL-Industriemuseum in Lage ist außerdem Ankerpunkt der Europäischen Route Industriekultur.

Das Ziegeleimuseum ist in die NRW-weite Radwegweisung mit den rot-weißen Hinweisschildern eingebunden. Innerhalb Nordrhein-Westfalens können Sie sich Ihre individuelle Radroute zu uns unter http://www.radroutenplaner.nrw.de zusammenstellen.

Informationen zu einer ausgearbeiteten Radtour rund ums Ziegeleimuseum (ca. 24 km) und zu Radtouren zwischen den einzelnen Standorten des LWL-Industriemuseums finden Sie in der Broschüre „Tour de LWL-Industriemusem“.

Ehemaliger Lampenmeister erzählt

Dortmund . Im Rahmen der Reihe „Zeitzeugen“ ist am Sonntag, 13. März, der ehemalige Lampenmeister Günter Waida zu Besuch auf der Zeche Zollern. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) lädt Interessierte in die Lampenstube seines Dortmunder Industriemuseums ein. Günter Waida erzählt dort zwischen 15 und 17.30 Uhr aus seinen langen Berufsjahren und steht für alle Fragen zum bergmännischen Geleucht zur Verfügung. Er war zuletzt Lampenmeister auf der Zeche General Blumenthal in Recklinghausen, bevor er vor einigen Jahren in den Ruhestand ging.

Aktuelles
 

Struktur und Architektur

Das postindustrielle Kulturerbe Oberschlesiens – Fotografien von Thomas Voßbeck
14.11.2010 bis 1.5.2011

 

Kindertag

Am laufenden Band
27.3.2011, 10:00 – 18:00 Uhr

 

Gartenkungelmarkt

Pflanzen, Bodenpflege und mehr
9.4.2011, 10:00 – 14:00 Uhr

 

Natur erleben – Jahreszeiten sehen.

Naturkundlicher Spaziergang mit Birgit Ehses
9.4.2011, 15:00 Uhr

 

Emscher Revier. Industrielandschaft im Prozess

Fotografien von Joachim Schumacher
17.4. bis 3.7.2011

Nein zu AWACS…

Nein zu AWACS…
25.03.2011: …heißt auch Nein zur Offensivstrategie in Afghanistan. Eine persönliche Erklärung zum Einsatz der AWACS-Flugzeuge der Bundeswehr von Christian Ströbele, Sylvia Kotting-Uhl, Winne Hermann, Memet Kilic, Uwe Kekeritz, Beate Müller-Gemmeke, Monika Lazar und Lisa Paus.

Erklärung zur Abstimmung gemäß § 31 BT zum Antrag der Bundesregierung

Beteiligung deutscher Streitkräfte am Einsatz von NATO-AWACS im Rahmen der Internationalen Sicherheitsunterstützungstruppe in Afghanistan (International Security Assistance Force, ISAF) unter Führung der NATO auf Grundlage der Resolution 1386 (2001) und folgender Resolutionen, zuletzt Resolution 1943 (2010) vom 13. Oktober 2010 des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen (Drucksache 17/5190)

Dem Antrag der Bundesregierung, Soldaten der Bundeswehr in AWACS-Flugzeugen der NATO in Afghanistan einzusetzen, stimmen wir nicht zu.

Wir haben im Januar 2011 die Fortsetzung des Einsatzes der Bundeswehr im Rahmen des ISAF-Mandats in Afghanistan abgelehnt. Die neue Kriegsführung mit Großoffensiven und gezielten Tötungen fordert immer mehr Opfer in der Bevölkerung, schürt zusätzlich Hass, ist falsch und nicht zu verantworten. Einer Unterstützung der von ISAF geführten Bodenkräfte durch Bundeswehrsoldaten in AWACS-Flugzeugen können wir deshalb nicht zustimmen. Wir lehnen den heutigen Antrag ab.

Die Bundesregierung betont in ihrem Antrag, dass die NATO-AWACS „Aufgaben zur Unterstützung bei der Durchführung von Operationen ISAF-geführter Bodenkräfte übernehmen sollen“. Die AWACS-Flugzeuge unterstützen nach der Formulierung in dem Antrag „die ISAF-Operationsführung“. Durch ihren Einsatz „wird die Implementierung der neuen ISAF-Strategie unterstützt, die aufbauend auf dem Konzept des Partnering eine stärkere Präsenz in der Fläche vorsieht.“ Gerade hinter diesem Konzept verbirgt sich die neue Offensivstrategie. Die AWACS-Flugzeuge mit deutschen Soldaten als Besatzung unterstützen Bodentruppen, auch in Gefechtssituationen, durch Luftunterstützungsoperationen. Gerade diese Luftunterstützung aber führt immer wieder zu schwersten Opfern in der Zivilbevölkerung, wie am 4. September 2009 in der Nähe von Kunduz. Das können wir nicht wollen.

Für diese primär militärischen Ziele der AWACS spricht auch, dass zur Begründung des Abzuges der seit April 2007 in Afghanistan eingesetzten Aufklärungs-Tornados im November 2010 angegeben wurde, deren Aufgaben könnten zum Teil durch AWACS übernommen werden.

Der Einsatz von AWACS-Flugzeugen soll auch der Verbesserung der Sicherheit der zivilen Flugzeuge in Afghanistan dienen, die bisher nach Sichtflugregelungen fliegen. Zur Erreichung dieses Zieles ist der weitere Ausbau des zivilen Flugleitsystems besser geeignet und angemessener. Eine vollständige moderne zivile Flugsicherung hätte längst installiert sein können und müssen. Bereits im Juli 2009 hatte die Bundesregierung eine solche Installierung in Afghanistan angekündigt und in Aussicht gestellt. In einem Jahr hätte ein solches System in ganz Afghanistan gebaut und in Betrieb gehen können. Frankreich hatte sich bereiterklärt, ein Flugleitsystem für 500 Mio. US-Dollar zu bauen. Andere NATO-Staaten, darunter Deutschland, wollten zu geringeren Kosten liefern. Afghanische Kräfte werden bereits für die zivile Flugsicherung geschult. Vorübergehend könnten für eine zivile Luftraumüberwachung auch ausländische zivile Fachkräfte hinzugezogen werden. Eine mögliche zivile Flugsicherung zu installieren ist die Alternative zur vorgeschlagenen Flugsicherung durch militärische AWACS-Flugzeuge. Das wäre zum dauerhaften Nutzen für ein ziviles Afghanistan. Dafür aber fehlen das Geld und der Wille.

Leiharbeit: Bundesregierung beschränkt sich auf kosmetische Korrekturen

Der Boom in der Leiharbeitsbranche wird nicht gestoppt und damit auch nicht der Missbrauch in der Leiharbeit. Die Bundesregierung hat zwar lautstark angekündigt, Missbrauch verhindern zu wollen, der jetzt vorgelegte Gesetzesentwurf zur Arbeitnehmerüberlassung ist aber enttäuschend. CDU/CSU und FDP beschränken sich lediglich auf kosmetische Korrekturen und auf die Anpassung des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes an die EU-Leiharbeitsrichtlinie.  Das ist zu wenig und hilft weder den Stammbeschäftigten noch den Leiharbeitskräften in den Betrieben.

In einem Entschließungsantrag haben Grüne im Deutschen Bundestag die gleichen Rechte und Arbeitsbedingungen für Leiharbeitskräfte  gefordert.  Zentrale Forderung ist und bleibt „gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ ab dem ersten Tag und ein Flexibilitätsbonus in Höhe von 10% des Bruttolohns. Leiharbeit soll nicht mehr billig und flexibel sein.

Grüne  fordern die Wiedereinführung des Synchronisationsverbots, mehr Mitbestimmungsrechte für Betriebsräte, eine maximale Quote von 10 Prozent und einen Branchenfond zur Finanzierung von Weiterbildungsmaßnahmen für Leiharbeitskräfte. Zudem wollen wir das Arbeitnehmer-Entsendegesetz ändern und dafür sorgen, dass Leiharbeit nicht zur Umgehung von Branchenmindestlöhnen führt. Nur eine konsequente Regulierung verhindert den Missbrauch in der Leiharbeit. Wir wollen, dass die Leiharbeit wieder zu einem sozialverträglichen Instrument zum Abfedern von Auftragsspitzen wird.

Im Ausschuss für Arbeit und Soziales wollten wir der Bundesregierung, fernab der Maximalforderungen, die Möglichkeit für Nachbesserungen geben. Dazu haben wir Änderungsanträge eingebracht – leider  ohne Erfolg. Die Regierungsfraktionen haben ohne inhaltliche Diskussion alle Änderungsanträge abgelehnt.

Das peinliche Protokoll

Auftritt beim BDI
Das peinliche Protokoll

Was hat Rainer Brüderle wirklich gesagt? Das Protokoll der BDI-Sitzung
vom 14. März sorgt für Aufregung, der Wirtschaftsminister gerät unter
Druck. SPIEGEL ONLINE dokumentiert Passagen aus dem umstrittenen Papier.

Das Protokoll ist vier Seiten lang, es soll die entscheidenden Aussagen
der Sitzung des Präsidiums des Bundesverbandes der Deutschen Industrie
am 14. März im Haus der Deutschen Wirtschaft dokumentieren. Nachdem
einige Aussagen aus dem Protokoll bekannt geworden sind, weist der BDI
darauf hin, das Papier sei fehlerhaft. „Es liegt ein Protokollfehler
vor. Die Äußerung des Bundeswirtschaftsministers ist falsch
wiedergegeben worden“, so der BDI. Was Brüderle wirklich gesagt haben
soll, ist bislang unklar. Beim BDI will man sich unter Hinweis auf die
Vertraulichkeit der Sitzung nicht weiter äußern.

Hier die umstrittenen Passagen zum Auftritt von Wirtschaftsminister
Brüderle laut Protokoll:

„TOP 4 Umsetzung des industriepolitischen Gesamtkonzepts
Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle

Herr Dr. Keitel begrüßte den Minister und wies zugleich darauf hin, dass
es in der Bundesregierung einige industriekritische Vorhaben gebe, die
die Wirtschaft in ihrer Entwicklung behinderten und die man mit Sorge
beobachte.

Der Minister ging zunächst auf die Ereignisse in Japan ein. Man müsse
sich darauf einstellen, dass die Energiediskussion mit gesteigerten
Emotionen zurückkommen werde. Eine redliche Aussprache über Alternativen
müsse aber auch die Themen CCS und Leitungsbau mit in den Blick nehmen.

Einer Rohstoffsteuer erteilte BM Brüderle klar eine Absage. Um mit der
Rohstoffknappheit umzugehen, müssten andere Instrumente her, wie eine
Verbesserung des Marktzugangs und eine Stärkung der Suche nach Alternativen.

Schließlich ging er auf die Euro-Stabilität ein. Zwar sei die
Stabilitätskultur in Europa schon immer unterschiedlich gewesen. Die
Südländer hätten von der harten Währung aber massiv profitiert.
Beantwortet werden müsse nun die Frage, wie die Aufstockung des
europäischen Stabilisierungsmechanismus genau zu vollziehen sei. Sehr zu
begrüßen sei in diesem Zusammenhang das Einstimmigkeitsprinzip. Ohne
eine deutsche Zustimmung könne der Fonds nicht auszahlen, wie auch immer
dies dann in der späteren Praxis gelebt werde.

Herr Dr. Keitel machte darauf aufmerksam, dass derzeit eine Meldung über
die Ticker laufe, wonach die Bundesregierung am Nachmittag ein
Moratorium der Laufzeitverlängerung für Kernkraftwerke bekannt geben
wolle. Der Minister bestätigte dies und wies erläuternd darauf hin, dass
angesichts der bevorstehenden Landtagswahlen Druck auf der Politik laste
und die Entscheidungen daher nicht immer rational seien. Er sei ein
Befürworter der Kernenergie in Deutschland und für ihn sei klar, dass
die energieintensive Industrie in der Wertschöpfungskette gebraucht
werde. Es könne daher keinen Weg geben, der sie in ihrer Existenz gefährde.

In der weiteren Aussprache, an der sich die Herren Dr. Enders und Dr.
Keitel beteiligten, bezweifelte der Minister, ob das Bekenntnis der
Politik zur Kernenergie flächendeckend sei.“

Equal Pay Day 2011:

Equal Pay Day 2011: Gerechte Löhne schaffen – jetzt!

Anlässlich des morgigen „Equal Pay Day“ :

Der Lohnunterschied zwischen Frauen und Männern in Deutschland ist nach wie vor immens. Der durchschnittliche Bruttoverdienst von Frauen liegt  23 Prozent unter dem der Männer und ändert sich seit Jahren kaum. Im europäischen Vergleich gehört Deutschland zu den Schlusslichtern in der Gleichstellungspolitik. Das muss sich ändern – und zwar jetzt.

Noch immer sind überkommende Rollenbilder von Männern und Frauen ein Grund für diese Ungleichbehandlung. Überdurchschnittlich viele Frauen sind im Niedriglohnsektor beschäftigt und arbeiten in Teilzeit oder geringfügigen Beschäftigungsverhältnissen, die in der Regel mit schlechteren Stundenlöhnen vergütet werden.

Es ist Zeit, sich vom Alleinernährer-Modell zu verabschieden und Frauen und Männer im Erwerbsleben auf allen Ebenen gleichzustellen. Nur gerechte Löhne und eine eigenständige Existenzsicherung schützen Frauen vor finanziellen Notlagen und Altersarmut.

Equal Pay spielt aber auch in der Leiharbeit eine sehr wichtige Rolle. Hier sind ausnahmsweise in erster Linie die Männer betroffen. Auch sie haben ein Recht auf gerechte Löhne und gleiche Arbeitsbedingungen wie die Stammbelegschaft. Um Lohndumping wirkungsvoll zu verhindern, muss auch hier das Prinzip „gleiches Geld für gleiche Arbeit“ uneingeschränkt gelten,

Freiwillige Maßnahmen und alle Appelle haben bisher nichts gebracht. Wir brauchen klare gesetzliche Regelungen, damit die Entgeltgleichheit für Frauen und Männer endlich Realität wird. Daher fordern wir ein Gleichstellungsgesetz für die Privatwirtschaft. Wir brauchen einen flächendeckenden Mindestlohn, von dem vor allem Frauen profitieren. Außerdem wollen wir  mehr branchenspezifische Mindestlöhne und mehr allgemeinverbindlich erklärte Tarifverträge.

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