Zeitloser Zeitvertreib: Brot und Spiele

Familiensonntag im LWL-Museum für Archäologie

 Welche Spiele in Westfalen in den vergangenen 2000 Jahren als Zeitvertreib dienten, zeigt der kommende Familiensonntag (6.5.) im LWL-Museum für Archäologie in Herne. „Brot und Spiele“ heißt das Programm, bei dem 8- bis 12-Jährige in die Welt von Steinchen, Würfeln und Spiel-Brettern eintauchen. Die Eltern können währenddessen an einer öffentlichen Führung durch die Dauerausstellung teilnehmen und unter dem Titel „gesucht. gefunden. ausgegraben.“ 250.000 Jahre Menschheitsgeschichte erkunden. Führung und Kinderprogramm beginnen jeweils um 14 und 16 Uhr, zu zahlen ist lediglich der Museumseintritt.

Dass Menschen zu allen Zeiten Spaß am Spiel hatten, können die Archäologen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) belegen. Immer wieder finden sie bei ihren Grabungen Würfel, Figuren und andere Spielutensilien. Von vielen der Spiele aus vergangenen Zeiten sind heute nicht einmal die Regeln bekannt, andere wiederum erfreuen sich auch noch nach Hunderten von Jahren größter Beliebtheit. Im Programm „Brot und Spiele“ begibt sich der neugierige Nachwuchs zunächst in die Dauerausstellung, um herauszufinden, welche Spiele in Westfalen gespielt wurden. Im Anschluss können einige dieser Spiele nachgebaut und ausprobiert werden.

Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, ist eine telefonische Anmeldung unter 02323 94628-0 oder 94628-24 während der Öffnungszeiten des LWL-Museums erforderlich.

Stadt Marl erhält Auszeichnung für Engagement in der Energiepolitik

Der TÜV Rheinland hat die Stadt Marl jetzt mit dem European Energy Award zertifiziert. Das Bild zeigt Vertreter aus Stadtverwaltung, Verbraucherzentrale und Agenda 21 beim sogenannten EEA-Audit am 24. April
Der TÜV Rheinland hat die Stadt Marl jetzt mit dem European Energy Award zertifiziert. Das Bild zeigt Vertreter aus Stadtverwaltung, Verbraucherzentrale und Agenda 21 beim sogenannten EEA-Audit am 24. April.

Die Stadt Marl ist jetzt vom TÜV Rheinland mit dem European Energy Award ausgezeichnet worden.

Die europäische Auszeichnung ist eine Kennzeichnung für Städte und Gemeinden, die sich überdurchschnittlich in der kommunalen Energiepolitik engagieren und besondere Anstrengungen in diesem Bereich unternommen haben.

Energieeinsparung

Bei der Zertifizierung, dem sogenannten EEA-Audit, hat die Stadt Marl am 24. April dieses Jahres insgesamt 55 Prozent der möglichen Punkte in einem Zeitraum von nur eineinhalb Jahren erzielt. Der Prozess dauert in der Regel vier Jahre, in denen auf Basis einer Ist-Analyse verschiedene Maßnahmen zur energetischen Optimierung und Energieeinsparung in sechs kommunalen Handlungsfeldern entwickelt und realisiert werden. „Dieses erfreuliche Ergebnis zeigt, dass wir mit unserer Arbeit für die Energieeinsparung und den Klimaschutz auf einem richtig guten Weg sind“, betont Bürgermeister Werner Arndt.

„Energiepolitik mitgestalten“

Begonnen hatte die Stadt Marl im Oktober 2008 mit dem EEA-Prozess. Zur Durchführung wurde ein Energieteam gebildet, in dem Vertreter aus Stadtverwaltung, Verbraucherzentrale und Agenda 21 beteiligt waren. Dieses Team bewertete und erfasste den aktuellen Zustand in den energie- und klimarelevanten Handlungsfeldern, wie zum Beispiel in kommunalen Gebäuden.

Im Herbst wird Marl die Auszeichnung auf Landesebene auch offiziell erhalten. Alle drei Jahre erfolgt dann eine Re-Auditierung, bei der geprüft wird, ob die Kommune weiterhin berechtigt ist, die Auszeichnung zu führen. Wolfgang Seckler, technischer Beigeordneter der Stadt Marl, erklärt, dass die Teilnahme am European Energy Award der Stadt Marl durch eine systematische Erfassung eine genaue Darstellung ihrer Erfolge ermögliche. Ziel sei es, durch diese Erfassung die Motivation zu steigern, „um die erfolgreiche Energiepolitik auch in Zukunft mitzugestalten“.

 

Leonardo da Vinci und die Musik

Der Klang der Renaissance im LWL-Industriemuseum Zeche Nachtigall

Wie klang die Renaissance? Welche Melodien hörte man vor 500 Jahren? Und woher nahm Leonardo da Vinci die Inspiration für seine Musikinstrumente von der Flöte bis zur Pferdekopflyra? Am Donnerstag, 3. Mai, lädt der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) zu einem Renaissance-Konzert in die Wittener Zeche Nachtigall ein. Musiker und Flötenbauer Dominik Schneider und sein Ensemble bringen die Werke von Zeitgenossen Leonardo da Vincis mit Renaissancelaute und dreistimmigen Traversflötenconsort zu Gehör. Begleitend erläutern sie Leonardo da Vincis Ideen zum Instrumentenbau und die Besonderheiten der Renaissanceklänge. Tickets kosten 9 Euro im Vorverkauf an der Museumskasse oder 12 Euro an der Abendkasse.

Der Konzertabend ist Teil des Begleitprogramms zur Ausstellung „Leonardo da Vinci – Bewegende Erfindungen“ im LWL-Industriemuseum. Bis 31. Mai sind an den Ruhrtalstandorten des Museums Zeche Nachtigall in Witten und der Henrichshütte Hattingen Erfindungen Leonardo da Vincis vom Trommelautomaten bis zur Kriegstechnik zu sehen. Studenten der Fachhochschule Bielefeld haben nach Skizzen da Vincis die funktionstüchtigen Modelle und Maschinen in der Ausstellung entwickelt. Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet, in der Henrichshütte Hattingen freitags auch bis 21.30 Uhr.

Weitere Informationen im Internet unter
http://www.lwl-industriemuseum.de.

Startschuss für den neuen „Römerpark Aliso“

Grabungsbeginn am LWL-Römermuseum in Haltern am See

Mit dem ersten Spatenstich haben am Freitag (27.4.) die Arbeiten für den neuen 4,8 Hektar großen „Römerpark Aliso“ in Haltern am See (Kreis Recklinghausen) begonnen. Am LWL-Römermuseum gaben LWL-Direktor Dr. Wolfgang Kirsch und NRW-Bauminister Harry K. Voigtsberger den Startschuss für das 5,3-Millionen-Euro-Projekt, das mit archäologischen Grabungen auf einem ein Hektar großen Gelände des ehemaligen Römerlagers mit dem ersten Bauabschnitt startet. Ab 2014 soll der Aufbau von Rekonstruktionen römischer Militärbauten wie eines Tores und einer Wehrmauer folgen.

„Vermutlich wollten die Römer hier die Hauptstadt ihrer Provinz Germanien errichten. Wir werden Teile dieses wichtigsten römischen Militärkomplexes rechts des Rheines nicht nur ausgraben und auswerten, sondern auch rekonstruieren: Die Zeit der Römer in Westfalen soll vor den Augen unserer Besucher buchstäblich aus dem Boden wachsen – eine in Westfalen einzigartige Attraktion“, so Kirsch.

„Die Grabungen in Haltern sind aus meiner Sicht eines der spannendsten archäologischen Projekte der Römerforschung in Westfalen. Daher beabsichtigt das Land NRW dieses Projekt mit weiteren zwei Millionen Euro finanziell zu unterstützen“, sagte Minister Voigtsberger. Das Land hat das Projekt bereits mit über 700.000 Euro gefördert.

Bevor es an die eigentlichen Bauarbeiten geht, müssen noch wissenschaftliche Fragen geklärt werden: Ein 15-köpfiges Archäologen-Team des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) untersucht bis Herbst dieses Jahres auf einer Fläche von 6.000 Quadratmetern die Westseite des ehemaligen 18 Hektar großen Römerlagers, den letzten noch unbekannten Teil des Militärkomplexes.

Die Grabungsergebnisse bilden dann die Grundlage für eines der größten zukünftigen Projekte der experimentellen Archäologie in Nordrhein-Westfalen: Auf dem Außengelände des Museums wird nach und nach ein Teil der ehemaligen römischen Bebauung in historischer Bauweise rekonstruiert – beginnend mit dem Westtor der Anlage.

Hintergrund
„Wir erwarten hier vor allem Reste der Umwehrungsanlage zu finden, die das Lager umgab – und können dadurch Rückschlüsse auf die Beschaffenheit der Spitzgräben und Wehrmauer, ihrer Höhe und ihren Verlauf schließen“, erklärte der LWL-Chefarchäologe Prof. Dr. Michael Rind. „Kernstück der Forschung ist das große Westtor des Militärlagers.“

„Eventuell werden wir sogar auf die Wallstraße, die sogenannte „via sagularis“ stoßen“, hofft Grabungsleiterin Dr. Bettina Tremmel. Wertvolle Informationen halten womöglich auch Abfallgruben bereit, die im Lagerinneren nahe den Befestigungsbauwerken zu erwarten sind. „Am Inhalt der Gruben können wir viel über den Alltag der römischen Legionäre, die Wirtschaftsstruktur des Lagers oder Art und Herkunft der Konsumgüter hier in Haltern lernen“, so die LWL-Archäologin.

Später werden weitere Grabungen im früheren Innenbereich des Lagers folgen. „In der zweiten Grabungskampagne werden wir dann die Frage in den Fokus stellen, wie die Legionäre im Lager lebten“, erläuterte Tremmel, „ein besonderer Höhepunkt wäre es natürlich, ein weiteres Tribunenhaus, so wie wir sie schon Haltern nachweisen konnten, zu finden.“ Auf welche Bauten und Funde die Ausgräber stoßen werden, lässt sich im Vorfeld nicht vorhersagen. Und archäologische Überraschungen hat es in Haltern schon einige im Laufe der mehr als 110 Jahre andauernden Grabungstätigkeit gegeben.

Das Westtor und ein Teil der angrenzenden Wehrmauer werden voraussichtlich ab 2014 an ihrem Originalstandort und in Originalgröße rekonstruiert. „Der Römerpark Aliso wird unseren Museumsbesuchern einen imposanten Eindruck von der ehemaligen römischen Militäranlage bieten“, sagte Museumsleiter Dr. Rudolf Aßkamp. Später sollen auch Teile der Innenbebauung wieder errichtet werden – wenn die archäologischen Untersuchungen die nötigen Informationen geliefert haben.

Haltern war das antike Aliso
War der römische Militärkomplex in Haltern tatsächlich das in der antiken Literatur beschriebene Aliso? Und damit auch der letzte Stützpunkt, den die Römer nach der Niederlage in der Varusschlacht 9 n.Chr. noch gehalten haben? „Die Gleichsetzung von Aliso mit Haltern durchzieht die Forschungsgeschichte dieses Römerlagers seit Beginn der Ausgrabungen vor 111 Jahren“, so Museumsleiter Aßkamp. „Die Details aus der schriftlichen Überlieferung passten schon immer auf Haltern. Mittlerweile können wir auch von archäologischer Seite die Aliso-These bekräftigen.“ Denn laut der Schriftquellen bestand das Lager Aliso bis 16 n.Chr. fort und wurde im Winter 9/10 n.Chr. von Germanen belagert. In Haltern belegen nun unter anderem germanische Skelette aus einem Töpferofen und die Überlagerungen von Grabanlagen in der Gräberstraße, dass dieser Stützpunkt tatsächlich noch über das Jahr 9 n.Chr. hinaus mit römischen Soldaten besetzt war. Außerdem deuten nachträgliche Sperrvorrichtungen an Süd- und Osttor wie auch unmittelbar südlich des Hauptlagers geborgene Geschosse wie Schleuderbleie, Steinkugeln und dreiflügelige Pfeilspitzen auf eine Belagerung hin.

Hallenbad bleibt am Maifeiertag geschlossen

Hallenbad am Badeweiher
Das Hallenbad am Badeweiher bleibt am Maifeiertag (1.5.) geschlossen.

Das städtische Hallenbad am Badeweiher bleibt am Maifeiertag (Dienstag, 1.5.) dieses Jahres geschlossen.

Am Mittwoch (2.5.) gelten dann wieder die üblichen Öffnungszeiten: Montags und mittwochs für Frühschwimmern in der Zeit von 7 bis 8 Uhr und samstags allen Schwimmerinnen und Schwimmern von 9 bis 14 Uhr.

Müllabfuhr verschiebt sich wegen Maifeiertag

ZBH
Müllabfuhr verschiebt sich wegen Maifeiertag

Wegen des Maifeiertags am kommenden Dienstag (1.5.) kommt die Müllabfuhr nicht an den gewohnten Tagen. Wie sich die Abfuhrtermine verschieben, erfahren Sie hier.

Die Abfuhr der 80 bis 1.100 Liter fassenden Behälter kommt in der ersten Maiwoche nur am Montag, 30. April, zur gewohnten Zeit. Danach verschiebt sich die Abfuhr von Dienstag, 1. Mai, auf Mittwoch, 2. Mai; von Mittwoch, 2. Mai, auf Donnerstag, 3. Mai; von Donnerstag, 3. Mai, auf Freitag, 4. Mai, und von Freitag, 4. Mai, auf Samstag, 5. Mai.

Altpapier

Auch die Abfuhr der Blauen Papiertonnen verschiebt sich und wird gegenüber dem gewohnten Abfuhrtag einen Tag später durchgeführt. Die im Abfallkalender genannten Termine enthalten bereits den tatsächlichen Abfuhrtag.

* Blockupy-Bündnis kritisiert Stadt Frankfurt als unkooperativ

* „Wir werden vor der EZB und nicht draußen im Stadtwald demonstrieren“

 

Das Blockupy-Bündnis hat die Stadt Frankfurt als unkooperativ kritisiert. Bei einem ersten gemeinsamen Gespräch heute über die europäischen Aktionstage vom 17. bis 19. Mai in Frankfurt habe die Stadt nahezu alle angemeldeten Plätze aus meist fadenscheinigen Gründen abgelehnt, ohne Alternativen zu nennen.

 

„Mit Vergnügen habe ich gelesen, dass Frankfurt sich als weltoffene Stadt bezeichnet. In dem Gespräch heute ist mir allerdings nicht klar geworden, wie sich das bei den Blockupy-Aktionstagen zeigen soll“, sagte Werner Rätz, der für Blockupy an der Gesprächsrunde mit der Ordnungsbehörde und Polizei teilgenommen hat. Offenbar habe die Stadt noch kein Konzept, wie sie dem zu erwartenden Zustrom von mindestens zehntausend Menschen aus ganz Europa gerecht werden will, sondern scheine allein darauf aus zu sein, den legitimen Protest gegen die europaweite Verarmungspolitik zu behindern oder gar zu verbieten. Damit verfehle die Stadt ihren gesetzlichen Auftrag, Demonstrationen und politische Veranstaltungen zu ermöglichen.

 

Verhindern könne die Stadt den Protest ohnehin nicht. „Wir werden Tausende sein, wir werden zentrale Plätze besetzen, wir werden die EZB und andere Banken blockieren, und wir werden nicht draußen im Stadtwald demonstrieren“, stellte Blockupy-Sprecher Thomas klar. Sollte die Stadt jegliche Möglichkeit verhindern, in Zelten zu übernachten, werde den Aktiven nichts übrig bleiben, als ihre Schlafsäcke in der Innenstadt auszurollen – beispielsweise auf der Zeil.

 

Das Blockupy-Bündnis erwartet, dass es zu weiteren Gesprächen kommt und sich die Stadt bis dahin mit der Tatsache einer europaweiten Mobilisierung auseinandergesetzt hat. Werner Rätz: „Sollte die gegenwärtige Verweigerungshaltung der Stadt zu Kundgebungsverboten oder inakzeptablen Einschränkungen der Proteste führen, haben wir keine Scheu, unser Versammlungsrecht vor Gericht einzuklagen.“

 

„Widerstand gegen das Spardiktat von Troika und Regierung – Für internationale Solidarität und Demokratisierung aller Lebensbereiche“

lautet das Motto der Blockupy-Aktionstage. Am Mittwoch und Donnerstag, 16. und 17. Mai, sollen zentrale Anlagen und Plätze in Frankfurt besetzt werden; am Freitag, 18. Mai, mit Massenblockaden die EZB und andere Banken blockiert werden. Am Samstag, 19. Mai, folgt eine große europäische Demonstration. Der Widerstand richtet sich gegen die europaweite Kürzungspolitik der Troika aus Europäischer Zentralbank, EU-Kommission und Internationalem Währungsfonds IWF.

 

 

 

 

Weitere Informationen:

http://blockupy-frankfurt.org

 

 

 

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* Praxisgebühr abschaffen, soziale Ungerechtigkeit abbauen!

 

* Ausschüttung von angeblichen Überschüssen soll Gesetzliche Krankenkassen weiter schwächen

 

Das globalisierungskritische Netzwerk Attac fordert, mögliche Überschüsse der Gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) dafür zu verwenden, die seit Jahren zunehmende soziale Ungerechtigkeit in der GKV abzubauen, statt Lobbyinteressen zu bedienen. „Die Praxisgebühr gehört ebenso abgeschafft wie die Zuzahlung zu Medikamenten“, sagte Werner Schüssler von der bundesweiten Attac-Arbeitsgruppe Soziale Sicherungssysteme. „Beides trifft besonders die mittelosen und einkommensschwächeren Schichten, die ohnehin von höheren gesundheitlichen Belastungen und Risiken betroffen sind.“

 

Allerdings kann nach Ansicht von Attac von Überschüssen der GKV in Höhe von 20 Milliarden Euro keine Rede sein. Tatsächlich bleiben nach Abzug der gesetzlich vorgeschriebenen Rücklagen und Reserven (Rücklagenverpflichtung der Kassen nach Sozialgesetzbuch V, Aufbau einer vorgeschriebenen 20-prozentigen Liquiditätsreserve bis Ende des Jahres sowie zweckgebundene Reserven für die Finanzierung des Sozialausgleichs für Zusatzbeiträge) lediglich 3,6 Milliarden Euro übrig. Folge man zudem dem Vorschlag des DGB, diese Mittel als Schwankungsreserve zu nutzen, um negative Entwicklungen der beitragspflichtigen Lohn- und Gehaltssumme ausgleichen zu können, bleibe gar nichts übrig.

 

Werner Schüßler: „Jahre lang wurde mit Hilfe der Rhetorik von der ‚Kostenexplosion‘ und ‚Unfinanzierbarkeit‘ des Gesundheitssystems das Solidarprinzip der Gesetzlichen Krankenkassen ausgehöhlt. Jetzt sollen die Kassen auf einmal Überschüsse ausschütten, die sie gar nicht haben.

Auf diese Weise wird ihnen die finanzielle Grundlage entzogen und der Sparzwang weiter verschärft.“

 

Statt die Gesetzlichen Krankenkassen weiter zu schwächen, fordert Attac bereits seit Jahren eine solidarische Bürgerversicherung, bei der alle Einkommensarten nach dem Prinzip „alles für alle von allen“ in eine gerechte Finanzierung einbezogen werden.

 

Schraubenschlüssel statt Meerestiere

Michelle Deppe lässt sich von Marco Meister, Auszubildender in der Kfz-Werkstatt der Stadt, Marl den ausgetauschten Einstieg zeigen.
Michelle Deppe lässt sich von Marco Meister, Auszubildender in der Kfz-Werkstatt der Stadt Marl, den ausgetauschten Einstieg zeigen.

Bürgermeister Werner Arndt machte sich am Girls Day selbst ein Bild von der Arbeit in der Werkstatt.

Eine Tierarztpraxis, ein Buchverlag oder eine Forschungsstation für Meeresbiologie – dort möchten Michelle Deppe, Anna Laß und Sara Dronski später mal arbeiten. Zumindest wären das ihre Wunscharbeitsplätze. Die drei Schülerinnen nutzten trotzdem die Chance im Rahmen des Girls Day, einen ganz anderen Arbeitsplatz kennenzulernen: Die Kfz-Werkstatt der Stadt Marl. Mit Feuerwehrfahrzeugen, Kehrmaschinen und Müllwagen.

Insgesamt 190 städtische Fahrzeuge betreut das Kfz-Team in der Halle am Zentralen Betriebshof (ZBH) der Stadt Marl. Michelle Deppe hat den Kfz-Mechanikern beim Austausch einer Einstiegsleiter an einem Reparaturfahrzeug für Container über die Schulter geschaut. Selber Hand anlegen konnte sie nicht, dafür waren die Einbauteile zu schwer. Doch für den Nachmittag ist die Inspektion eines Feuerwehrfahrzeuges geplant. Dann hat die 14-jährige Schülerin die Möglichkeit, beim Schrauben mitzuhelfen und sich die Finger schmutzig zu machen.

Ein Tag in der Werkstatt

Wie es den Mädchen beim Girls Day gefällt, davon machte sich auch Bürgermeister Werner Arndt ein Bild. Er besuchte die Schülerinnen in der großen Werkstatt und wünschte ihnen alles Gute für ihren außergewöhnlichen Tag am Girls Day.

Ein typischer Männerberuf

Genau wie ihre Arbeitskolleginnen freut sich Michelle Deppe über die Gelegenheit, am Girls Day in einen typischen Männerberuf reinzuschnuppern. „Die Teilnahme ist nicht verpflichtend und einige meiner Klassenkameradinnen gehen auch ganz normal zum Unterricht“, erzählt Michelle Deppe und ist froh, dass sie heute außerhalb der Schule neue Eindrücke sammeln kann. Sie sieht den Tag in der Werkstatt als interessante Erfahrung. Eine Ausbildung im Handwerk strebt sie nicht an. „Ich möchte auf jeden Fall mein Abitur machen und dann am liebsten stu-dieren gehen“, sagt Michelle Deppe, die zurzeit die 8. Klasse des Albert-Schweitzer-/Geschwister-Scholl-Gymnasiums besucht.

Girls Day in Marl

Die Stadt Marl öffnet jedes Jahr die Tore der großen Werkstatt am ZBH, um sich am Girls Day zu beteiligen.

 

 

Walpurgisnacht – Veranstaltung für Frauen

Im LWL-Industriemuseum Henrichshütte Hattingen

Am Montag, 30. April, ab 19 Uhr lädt der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) Frauen und Mädchen zur traditionellen Walpurigisnacht-Feier in sein Industriemuseum Henrichshütte Hattingen ein.

Der Abend beginnt mit einer Fackelführung über das stimmungsvoll beleuchtete Gelände des ehemaligen Hüttenwerks. Thema ist die Frauenarbeit auf der Hütte in den verschiedenen Jahrzehnten. Im Anschluss trifft sich die Gruppe am Walpurgisfeuer. Wer Lust hat, kann unter Anleitung der Kreistanzlehrerin Andrea Homersen ums Feuer tanzen. Anschließend wird ein kleiner Imbiss aus „Hexenbrot“ und „Zauberpunsch“ gereicht. Gegen 23 Uhr klingt der Abend aus.

„Die Veranstaltung ist gut geeignet für Großmütter, Mütter, Töchter und Enkelinnen, denn in früheren Zeiten waren die Jahreskreisfeste, zu denen auch die Walpurgisnacht gehört, immer auch Gelegenheit, mit mehreren Generationen gemeinsam zu feiern“, erklärt Birgit Schulz von der Henrichshütte Hattingen. Sie bittet um Anmeldung unter Tel. 02324 9247-151. Eintritt: 8 Euro pro Person inklusive Führung und Imbiss.

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