Fangverbot für Donau-Stör

 

Die bulgarischen Behörden haben ein vierjähriges Fangverbot für Stören in der Donau und dem Schwarzen Meer bekannt gegeben. Auch der Handel mit Kaviar von wildlebenden Stören ist nun für vier Jahre untersagt.

Damit schließt sich Bulgarien den Schutzbemühungen seines Nachbarlandes Rumänien an, das bereits 2006 die Störfischerei für zehn Jahre untersagt hatte. Die Umweltschutzorganisation WWF bezeichnete das Moratorium als „Silberstreifen am Horizont“ für das langfristige Überleben der Fische in der Donau, deren Eier als „Kaviar“ eine weltweit begehrte Delikatesse sind. Bulgarien und Rumänien beheimaten als einzige Länder in der Europäischen Union noch überlebensfähige Bestände wildlebender Störe.

„Die Überfischung der Störe für den illegalen Handel mit dem hochpreisigen Kaviar ist die größte Bedrohung für das Überleben der raren Fische“, freut sich Jutta Jahrl, Störexpertin des WW. „Nur wenn das Fangverbot auf beiden Seiten des Flusses gilt, haben die Donaustöre eine Überlebenschance.“

Mit dem formellen Schutz der Störe sei es jedoch noch nicht getan, so der WWF. Dieser muss auch entsprechend kontrolliert und vollzogen werden. Bulgarien und Rumänien seien daher dazu aufgerufen, illegalen Fang, Schmuggel und Handel zu unterbinden und konkrete Maßnahmen für die Rettung der Störe zu unterstützen. Auch Eingriffe in den Lebensraum, unter anderem für Wasserkraftwerke, seien eklatante Gefährdungsursachen. Staudämme wie jene am Eisernen Tor zwischen Serbien und Rumänien stellten unüberwindliche Barrieren dar und behinderten die Laichwanderungen der Störe völlig ab.

Kaviar zählt zu den teuersten Produkten die von Tieren gewonnen werden. Der kostbarste Kaviar aller Donaustöre stammt vom Beluga oder Hausen, der früher sogar in Wien gefangen wurde. Bis zu 6.000 Euro pro Kilogramm werden dafür bezahlt. Bereits fünf von sechs Arten in der Donau seien vom Aussterben bedroht.
Der WWF Bulgarien hat ein großangelegtes Projekt gestartet, in dem unter anderem Lebensräume der Donaustöre gezielt geschützt und nachgezüchtete Störe ausgewildert werden. „Umso mehr begrüßen wir den Schulterschluss Bulgariens mit Rumänien“, lobt Vesselina Kavrakova, Leiterin des WWF Bulgarien, den aktuellen Beschluss.

In Wien fand in der Vorwoche ein Treffen von Störexperten und Behördenvertretern statt, die einen Aktionsplan zum Schutz der Donaustöre umsetzen wollen. Dieser Aktionsplan wurde 2005 unter Koordination des WWF Österreich erstellt. Die „Sturgeon Task Force“ soll sich nun in regelmäßigen Abständen treffen und Schutzmaßnahmen vorantreiben.

Die Blaugrüne Mosaikjungfer ist „Libelle des Jahres 2012“

 

Die Blaugrüne Mosaikjungfer (Aeshna cyanea), eine der größten und auffälligsten heimischen Libellen, wurde vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und der Gesellschaft deutschsprachiger Odonatologen (Libellenkundler) zur „Libelle des Jahres 2012“ gekürt.

Der Name der Libelle bezieht sich auf die Färbung der Männchen. Am Hinterleib haben sie grüne Flecken auf schwarzem Grund, die schließlich in blaue Flecken übergehen. Im Gegensatz dazu haben Weibchen durchgängig einen braun-schwarz-grün gefärbten Hinterleib. Die Blaugrüne Mosaikjungfer erreicht die beachtliche Länge von bis zu 80 Millimeter, ihre Flügelspannweite beträgt bis zu 100 Millimeter.

„Blaugrüne Mosaikjungfern gehören zu den häufigsten Edellibellen. Da sie sich sehr gut beobachten lassen und dem Menschen sehr nahe kommen können, soll ihre Wahl zur Libelle des Jahres 2012 dazu beitragen, auf diese faszinierende Insektengruppe aufmerksam zu machen. Vor allem geht es auch darum, Vorurteile ihnen gegenüber abzubauen. Denn hartnäckig hält sich die Mär, dass Libellen stechen können. Sie haben aber weder Stechrüssel noch Giftstachel und stechen deshalb auch nicht“, sagte die BUND-Naturschutzexpertin Heidrun Heidecke.

Die Blaugrüne Mosaikjungfer fliegt von Juli bis Oktober und kommt an nahezu allen stehenden Gewässern vor. Neben Waldweihern, natürlichen Tümpeln und Fischteichen zählen auch Gartenteiche und Regentonnen zu ihren bevorzugten Lebensräumen. Ein naturnaher Teich im Kleingarten oder ein Parkteich in der Stadt reicht den Libellen bereits aus. Die Weibchen der Blaugrünen Mosaikjungfer legen ihre Eier auf treibende Holzstückchen und nahe dem Wasserspiegel in Baumstämmen und Uferbereichen ab. Dort überwintern die Eier. Die Larven leben ein bis zwei Jahre im Gewässer und überwintern dort ebenfalls. Die ausgewachsene Larve kriecht schließlich an Pflanzen aus dem Wasser, aus ihr schlüpft die erwachsene Libelle.

Die Männchen der Blaugrünen Mosaikjungfer kann man häufig bei „Patrouillenflügen“ beobachten. Die Insekten fliegen im wiederkehrenden Rhythmus das Ufer auf und ab und halten Ausschau nach Beute, Rivalen und Weibchen. Dabei nähern sie sich dem Beobachter gelegentlich bis auf wenige Zentimeter. Reviere werden von den Männchen nur für kurze Zeit besetzt, dann aber heftig gegen Artgenossen verteidigt. Schon nach wenigen Stunden suchen sich die Männchen neue Reviere. Bei der Suche nach attraktiven Revieren legen die Blaugrünen Mosaikjungfern oft weite Strecken zurück und erschließen sich so auch immer wieder neue Gewässer.

Seit 2011 wird die „Libelle des Jahres“ von der Gesellschaft deutschsprachiger Odonatologen (Libellenkundler) und dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) ausgewählt, um auf die Vielfalt der Arten und ihre Bedrohung aufmerksam zu machen. Von den 80 heimischen Libellenarten stehen 48 auf der Roten Liste gefährdeter Insekten.

* EU-Gipfel: EU-Krisenpolitik destruktiv und undemokratisch

* EU-Gipfel: EU-Krisenpolitik destruktiv und undemokratisch
* Ökonomische Schockstrategie der Bundesregierung gefährdet Europa

Das globalisierungskritische Netzwerk Attac hat die europäische Krisenpolitik im Vorfeld des EU-Gipfels als destruktiv und undemokratisch kritisiert. Auf der Agenda des Treffens am Montag stehen vor allem die Aufstockung des Euro-Rettungsschirms ESM und der Fiskalpakt. „Der ESM ist im Endeffekt nichts anderes als ein langfristig angelegtes Bankenrettungspaket, und der Fiskalpakt dient im Wesentlichen dazu, die Mitgliedsstaaten auf noch restriktiveren Sozialabbau und weitere Privatisierungen festzulegen“, sagte Steffen Stierle, Mitglied im Attac-Koordinierungskreis.

Der vor allem von der Bundesregierung forcierte Fiskalpakt sei zudem als Angriff auf die Demokratie zu werten. Zunehmend würden die Budgetrechte der Parlamente der Mitgliedstaaten eingeschränkt. „Sozial- und Demokratieabbau gehen zurzeit Hand und Hand“, stellte Alexis Passadakis vom Attac-Rat fest. „Die Bundesregierung treibt ein gefährliches Spiel, indem sie die Krise durch die Kürzungspakete für die Länder Südeuropas verschärft, um durch diese ökonomische Schock-Strategie umfassenden Sozialabbau und Lohnkürzungen durchzusetzen.“ Parallel dazu werde die deutsche Vormachtstellung in Europa ausgebaut. Dieses geopolitische Kalkül drohe, die gesamte europäische Integration zu zerstören. „Von einem ‚Europäischen Sozialmodell‘ – wie es oft beschworen wird – sind wir weiter entfernt als je zuvor“, sagte Alexis Passadakis fest.

Dabei bediene sich die Bundesregierung gegenüber der eigenen Bevölkerung eines alten Tricks. Sie tue so, als gäbe es keine Alternativen zu ihrer Krisenpolitik. Steffen Stierle: „Merkel und Co. wollen uns Sozialabbau und bedingungslose Bankenrettungen als notwendige Schritte auf dem einzigen gangbaren Weg aus der Krise verkaufen. Dabei gibt es gute Alternativen.“

Statt die Ärmsten die Kosten der Krise tragen zu lassen, gelte es, die staatlichen Einnahmen zu erhöhen und den Reichtum massiv umzuverteilen – unter anderem über eine europäisch koordinierte Vermögenssteuer. Banken, die mit öffentlichem Geld gerettet werden, seien zu vergesellschaften und unter demokratische Kontrolle zu stellen. Großbanken, die als „too big to fail“ gelten, müssten zerschlagen werden. Um endlich hochriskante Spekulation einzudämmen, dringt Attac zudem auf die Finanztransaktionssteuer und ein Verbot hochriskanter Finanzprodukte.

Um den notwendigen umfassenden Schuldenschnitt für Griechenland fair und demokratisch zu gestalten, fordert Attac ein Schuldenaudit unter Beteiligung der Zivilgesellschaft: Alle Gläubigeransprüche sollen Verfahren daraufhin untersucht werden, ob sie legal, legitim und tragbar sind. Illegitime und illegale Schulden werden nicht bedient.

Im Internet:
http://www.attac.de/eurokrise

Marl:„Erinnern für die Zukunft“, Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus

 Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus

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<h3><a title=Marl:„Erinnern für die Zukunft“ Gedenkfeier im Rathaus 27.1.2012, Eröffnung BM W. Arndt

Erinnern für die Zukunft Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus Man darf nicht vergessen. Denn nur, wer um die Vergangenheit weiß, vermag

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<h3><a title=Marl:„Erinnern für die Zukunft“ Gedenkfeier im Rathaus 27.1.2012, Schlußwort BM W. Arndt

Erinnern für die Zukunft Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus Man darf nicht vergessen. Denn nur, wer um die Vergangenheit weiß, vermag

Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus
Man darf nicht vergessen. Denn nur, wer um die Vergangenheit weiß, vermag sich für eine gute Zukunft einzusetzen. In diesem Sinne fand  zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus am Freitag, 27. Januar, ab 18 Uhr unter dem Motto „Erinnern für die Zukunft“ eine Gedenkfeier im Marler Rathaus statt.
Internationaler Gedenktag
Am 27. Januar 1945 befreiten Soldaten der Roten Armee die Überlebenden des KZ Auschwitz-Birkenau.

Vor diesem Hintergrund wird an diesem internationalen Holocaustgedenktag aller Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Auch in Marl findet eine zentrale Gedenkfeier statt. Zusammen mit der Evangelischen Stadt-Kirchengemeinde, dem Katholischen Dekanat Marl, dem DGB Ortsverband Marl, dem Partnerschaftsverein Marl-Herzlia und der Christlich-Islamischen Arbeitsge-meinschaft lädt die Stadt Marl zum gemeinsamen Erinnern ein. Dr. Ulrich Brack, Studienleiter bei der insel-VHS, hat auch in diesem Jahr wieder einen würdigen Rahmen für die Erinnerung an den dunkelsten Teil der deutschen Geschichte geschaffen.
Lorenz Beckhardt liest aus seinem Buch
Um 18 Uhr laden die Veranstalter zunächst zu einem Gottesdienst mit Pfarrer Herbert Roth und Pfarrer Ulrich Walter ein. Um 19.15 Uhr beginnt das weltliche Programm mit einer Begrüßung von Bürgermeister Werner Arndt. Als Hauptredner konnte Lorenz Beckhardt, Journalist und Redakteur beim WDR, gewonnen werden. Er liest aus seinem Buch „Der Jude mit dem Hakenkreuz“, das auch die Geschichte seiner katholisch-jüdischen Großeltern in Hüls erzählt.
Abwechslungsreiches Programm

Darüber hinaus gestalteten  Schülerinnen und Schüler der Klasse 9e des ASGSG sowie der Klasse 10e der Martin-Luther-King-Gesamtschule das Programm mit einem szenischen Spiel und der Vorstellung einer Ausstellung über einen Besuch der Gedenkstätte Hadamar. Auch Die musikalischen Beiträge der Musikschule Marl und des Musikhauses Marl rundeten das Programm der Gedenkveranstaltung ab. So ist das Quartett des Musikhauses Marl mit den Musikern Gaitano Dsharaschneli sowie Sylia, Sven und Sabrina Schulz aufgetreten. Die Musikschule Marl war mit ihrem Vocal-Ensemble und Streichern vertreten.
Erinnerung bewahren
Eingeladen waren alle Marlerinnen und Marler, Jung und Alt, die die Erinnerungen an den Rassenwahn und die schrecklichen Massenmorde der Nationalsozialisten aufrechterhalten wollen.

Städte und Kreise der Metropole Ruhr machen sich stark für gemeinsame Bewerbung zur „Grünen Hauptstadt Europas“


Auf Initiative der Städte Bochum, Dortmund und Essen sowie des Regionalverbandes Ruhr (RVR) wird zurzeit eine Bewerbung um den Titel „Grüne Hauptstadt Europas“ vorbereitet.
Ziel des Kooperationsprojektes ist es, die Region mit ihren vielfältigen Leistungen zum Klimawandel und zur Energiewende zu präsentieren. Die Metropole Ruhr soll für Europa zum Laboratorium für innovative Ideen und Projekte werden.
Auf Grundlage von Gesprächen und Workshops mit zahlreichen Akteuren der Region ist ein Memorandum im Entwurf erarbeitet worden, das die zu erstellende Bewerbung inhaltlich begleiten soll. Die endgültige Fassung wird ab März allen Stadträten und Kreistagen der Metropole Ruhr vorgelegt. Ziel ist es, dieses Projekt auf eine breite Basis zu stellen.
Die Bewerbung um den Titel „Grüne Hauptstadt“ kann sich in die Aktivitäten von Bund, Land und Kommunen zum Thema „Klimaschutz und Energie“ hervorragend einfügen. Der Dreiklang aus dem regionalen Ansatz des Initiativkreises Ruhrgebiet mit dem Wettbewerb „Innovation City“, der regionalen Bewerbung um die „Grüne Hauptstadt Europas“ sowie der „Klima-Expo 2020“ der Landesregierung bietet die Chance, internationale, europäische und regionale Themen intelligent miteinander zu vernetzen und in zeitlichen Abschnitten zu entwickeln.
Das Memorandum zur Bewerbung der Metropole Ruhr als „Grüne Hauptstadt Europas 2015“ stellt die inhaltliche Grundlage sowohl für die Bewerbung in Brüssel dar, als auch in Teilbereichen für eine „Klima-Expo“ in der Metropole Ruhr.
Zeitachse für die Bewerbung zur „Grünen Hauptstadt“ 2015
Die Bewerbung für das Jahr 2015 beginnt voraussichtlich im Juni 2012 mit der Veröffentlichung der Ausschreibungskriterien der Europäischen Union. Bis Ende Oktober 2012 ist die Bewerbung zur „Grünen Hauptstadt Europas“ einzureichen.
Im April 2013 verkündet die Jury in Brüssel die drei bis vier Finalisten. Die Ausgewählten müssen innerhalb eines Monats bis Mai 2013 eine endgültige Präsentation in Brüssel vorstellen.


Im Juni 2013 entscheidet die Jury über die Stadt, die 2015 „Grüne Hauptstadt Europas“ sein wird. Ab diesem Zeitpunkt würden die konkreten Planungen zur Durchführung dieses Ereignisses im Jahre 2015 beginnen.
Eine endgültige Entscheidung über die Form der Bewerbung ist von den Räten bis spätestens Juni 2012 zu treffen. Nach jetzigem Stand wäre dies abhängig von den dann gültigen Bewerbungskriterien in drei Varianten möglich:
a)    gemeinsame Bewerbung als Metropole Ruhr
b)    mehrere Bewerbungen aus den Großstädten mit mehr als 200.000 Einwohnern (Bochum, Dortmund, Duisburg, Essen, Gelsenkirchen, Oberhausen)
c)    Bewerbung einer Großstadt als Bannerträgerin für die Metropole Ruhr
Die Varianten b) und c) sind bereits heute formal bei der Europäischen Union zulässig. Für Variante a), die alle Beteiligten favorisieren, werden seitens der Umweltdezernenten aus den Städten Bochum, Dortmund und Essen Gespräche auf EU-Ebene geführt, um die formale Zulässigkeit auch einer Metropolbewerbung weiter voranzutreiben.
Zur Unterstützung der Erhebung von Regionaldaten bzw. auch nicht vorhandener Daten in den Städten, werden seitens des Landes (LANUV  u. a.) vorhandene Daten kostenlos zur Verfügung gestellt. Gleiches gilt für die beim RVR vorhandenen Daten.

3D-Technologien und Drohnen im Einsatz für die Archäologen

Vortrag im LWL-Museum für Archäologie

Herne (lwl). Archäologie ist keine verstaubte Wissenschaft, bei der nur Kratzer, Pinsel und Zentimetermaß zum Einsatz kommen. Schon seit langem gibt es auch Hightech-Untersuchungen, um unterschiedlichsten Funden ihre Geschichte zu entlocken. Wie 3D-Technologien den Archäologen bei Ihrer Arbeit helfen können, erläutert Fachmann Martin Schaich am Donnerstag (2.2.) in einem kostenlosen Abendvortrag im LWL-Museum für Archäologie in Herne. Ab 19 Uhr stellt der Geschäftsführer der ArcTron 3D GmbH moderne Vermessungsmethoden und die computergestützte Datenverarbeitung in Archäologie und Denkmalpflege vor.

Anhand einiger Pionierprojekte wird Martin Schaich berichten, was von der 3D-Vermessung über die Modellierung und die Analyse der Objekte bis hin zur Aufbereitung der Daten für museale virtuelle 3D-Präsentationen bereits realisiert wurde. Im Fokus steht dabei die Kombination terrestrischer und luftgestützter Laserscanning-Methoden. Denn wenn es um die archäologische Erforschung bestimmter Gebiete geht, werden nicht nur auf dem Boden Untersuchungen durchgeführt, ebenfalls kommen ultraleichte Fluggeräte und ferngesteuerte Drohnen zum Einsatz, um aus der Luft die Merkmale eines Areales zu erfassen.

Und auch einzelne Objekte können mit Hilfe der 3D-Technologien virtuell modelliert werden. So lassen sich beispielsweise aus den einfachen Bildern einer digitalen Spiegelreflexkamera hochwertige 3D-Modelle generieren, die im musealen und wissenschaftlichen Bereich vielseitig eingesetzt werden können.
Die Veranstaltung findet im Rahmen einer Vortragsreihe des Vereins der Freunde und Förderer des LWL-Museums

Ein goldener Pavillon entsteht auf dem Domplatz in Münster

 

Ein goldener Pavillon entsteht auf dem Domplatz
LWL-Landesmuseum: Werkstatt und Informationspunkt für die „Goldene Pracht“
Münster (lwl). Ein goldener Pavillon wird ab Ende Februar auf dem Domplatz in Münster auf die Ausstellung „Goldene Pracht. Mittelalterliche Schatzkunst in Westfalen“ (26.2. – 28.5.2012) hinweisen und mit einer Goldschmiedewerkstatt Kinder und Erwachsene neugierig auf Kunst und Kultur des Mittelalters machen. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL), die Domkammer der Kathedralkirche St. Paulus und der Exzellenzcluster „Religion und Politik“ der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster haben die Ausstellung gemeinsam entwickelt, die am 25. Februar eröffnet wird.

„Die Idee, einen Pavillon auf dem Domplatz zu errichten, ist zunächst aus der Raumnot geboren“, erklärt Dr. Hermann Arnhold, Direktor des LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte. Durch den Neubau des Museums und die zahlreichen Leihgaben der Ausstellung „Goldene Pracht“ herrscht im Altbau am Domplatz Platzmangel. Deshalb musste für die Kunstvermittlung ein neuer Raum gesucht werden. „Mit dem Pavillon haben wir jetzt eine architektonisch überzeugende Lösung gefunden: Der sternförmige Bau bietet Platz für rund 30 Workshop-Teilnehmer und einen Informationspunkt.“ Auf dem zentral gelegenen Domplatz wird der Pavillon zwischen dem Bischöflichen Palais und dem Westportal des Doms errichtet und schon von weitem sichtbar sein. „Gleichzeitig verbindet er die beiden Ausstellungsorte LWL-Landesmuseum und Domkammer symbolisch miteinander“, erläutert Dr. Udo Grote, Direktor der Domkammer.

Studierende der msa (münster school of architecture) haben den Pavillon unter der Leitung der Architekten Marc Günnewig und Jan Kampshoff entworfen. Insgesamt haben sich mehr als 30 Studierende monatelang mit dem Projekt „Goldene Pracht“ beschäftigt. Der Entwurf, der jetzt auf dem Domplatz realisiert wird, wurde von einer Jury ausgewählt. Ziel war es, ein Gebäude mit Signet-Charakter zu schaffen, das gleichzeitig alle Anforderungen an das museumspädagogische Programm erfüllt. Der 120 Quadratmeter große Pavillon erhält eine Hülle aus goldenem Kupferblech und nimmt damit das Thema der Ausstellung visuell auf. Das Material für die goldene Fassade stellt die Firma KME aus Osnabrück zur Verfügung.

Das Kunstvermittlungsangebot zur Ausstellung „Goldene Pracht“ richtet sich an Kinder, Jugendliche und Erwachsene: „Der Glanz von Gold, Silber und Edelsteinen fasziniert die Menschen. Dies ist auch heute trotz allen Wohlstandes noch so“, erläutert Ingrid Fisch, Leiterin der Kunstvermittlung am LWL-Landesmuseum. An diese Faszination knüpfen die Workshops an, in denen die Teilnehmer unter Anleitung von Goldschmieden arbeiten können, erste Kenntnisse in der Buch- und Glasmalerei erwerben oder Schmuckanhänger aus Emaille herstellen. Der Pavillon öffnet sich zu allen vier Seiten mit bodentiefen Fenstern und erlaubt damit auch Einblick von außen in die Goldschmiede-Werkstatt.

Der Pavillon liegt gleich neben dem Wochenmarkt, die Marktstände müssen aber nicht weichen. Es fallen jedoch einige Parkplätze weg, die die Marktbeschicker im hinteren Teil des Domplatzes üblicherweise nutzen. Das LWL-Landesmuseum hat aus diesem Grund 20 Parkplätze auf dem Hindenburgplatz angemietet. Auf diese können die betroffenen Händler ausweichen. „Wir begrüßen den goldenen Pavillon auf dem Domplatz. In vergangenen Jahren hat der Wochenmarkt immer von derartigen Kunstaktionen profitiert“, erklärt Wolfgang Hesse, Vorsitzender der Interessensgemeinschaft der Marktbeschicker Münster. „Wir glauben, dass die Besucher des Pavillons auch gerne über den Markt schlendern werden.“

Hintergrund:
Die Ausstellung „Goldene Pracht“ ist ein Kooperationsprojekt des Bistums Münster, des LWL-Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) und des Exzellenzclusters „Religion und Politik“ der Universität Münster. Vom 26. Februar bis 28. Mai 2012 präsentiert sie auf 1.500 Quadratmetern 300 herausragende Werke der Goldschmiedekunst des 10. bis 16. Jahrhunderts. Die Kuratoren haben 220 Leihgaben von internationalem Rang zusammengetragen. Diesen werden 60 Exponate aus dem Domschatz und dem LWL-Landesmuseum gegenübergestellt.

Hinweis: Weitere Informationen unter
http://www.goldene-pracht.de

Stadt setzt Zeichen für mehr Bildungsgerechtigkeit

 

Schuldezernentin Dr. Barbara Duka (2.v.h.r.) hat jetzt gemeinsam mit Volker Mittmann, Leiter des Jugendamtes (hinten rechts), den Vertreterinnen der Schulen die Schulsozialarbeit näher vorgestellt.

Nachhilfe, Schulausflüge oder Mittagsverpflegung: Mit dem Bildungs- und Teilhabepaket haben Kinder aus bedürftigen Familien unter bestimmten Voraussetzungen Anspruch auf diese oder andere Leistungen. Das Paket aus Berlin kommt jetzt auch bei Kindern in Marl an.

Denn mit der Einstellung von sieben neuen Schulsozialarbeitern setzt die Stadt Marl jetzt auch ein deutliches Zeichen für mehr Bildungsgerechtigkeit und kann Eltern gezielter über Rechte und Möglichkeiten informieren.

Neue Schulsozialarbeiter

Die neuen Schulsozialarbeiter nehmen voraussichtlich am 1. März dieses Jahres ihren Dienst in der August-Döhr-Schule, Bonifatiusschule, Goetheschule, Käthe-Kollwitz-Schule, Martin-Buber-Schule, Pestalozzischule und in der Katholischen Hauptschule an der Wiesenstraße auf. „Da die Finanzmittel aus dem Bildungs- und Teilhabepaket zur Verfügung gestellt wurden, waren vorrangig die Schulen zu berücksichtigen, in denen viele Kinder aus bedürftigen Familien am Unterricht teilnehmen“, so Schuldezernentin Dr. Barbara Duka. Der Stadtverwaltung liege es jetzt sehr am Herzen, „dass möglichst viele Eltern das Angebot auch nutzen“. Ziel der Schulsozialarbeit sei es unter anderem, den Kindern bessere Bildungschancen und eine bessere Teilhabe an sozialen und kulturellen Aktivitäten zu ermöglichen. „Einen grundsätzlichen Anspruch haben Kinder von Eltern, die Arbeitslosengeld II bzw. Harz IV, Sozialgeld oder -hilfe, Kinderzuschlag oder Wohngeld beziehen“, erklärt Dr. Duka.

Gesellschaftliche Integration

Durch die Schulsozialarbeit im Rahmen des Bildungspakets solle ein präventiver bildungs- und sozialpolitischer Ansatz geschaffen werden, dessen Ziel insbesondere die gesellschaftliche Integration von Kindern und Jugendlichen sei. „Der Erfolg dieses präventiven Ansatzes hängt maßgeblich davon ab, dass bereits zu Beginn des schulischen Bildungsweges eines Kindes und in einem frühen Stadium der Persönlichkeitsentwicklung Strukturen geschaffen und bestehende entdeckt und gefördert werden“, erläutert Volker Mittmann, Leiter des Jugendamtes der Stadt Marl. Die bisher vorhandene Schulsozialarbeit werde durch diese Möglichkeiten wesentlich verstärkt. „Die Schulsozialarbeit soll dazu beitragen“, so Mittmann, „dass die Schulen ihren Bildungs- und Erziehungsauftrag effektiver ausführen können, indem sie Beratungsangebote für Eltern schaffen und die kommunalen Unterstützungssysteme nutzen“.

Befristete Einstellung bis 2013

Die sechs neuen Schulsozialarbeiter werden zunächst bis zum 31. Dezember 2013 befristet eingestellt. Darüber hinaus steht der Stadt Marl eine weitere halbe Stelle für die Koordination zur Verfügung. Die erforderlichen Mittel von 640.000 Euro jährlich stammen aus dem Bildungs- und Teilhabepaket, das von der Bundesregierung im vergangenen Jahr auf den Weg gebracht wurde. Für die Verteilung der Finanzmittel war der Kreis Recklinghausen zuständig, dessen prozentuale Verteilung sich nach dem Anteil der Grundsicherung für Arbeitssuchende (SGB II) im März dieses Jahres bezog.

Allgemeine Informationen

Weiterführende Informationen zum Bildungs- und Teilhabepaket erhalten Interessierte auf den Internetseiten des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales unter www.bildungspaket.bmas.de .

An der Wiege des Ruhrbergbaus

Integrative Führung für Hörende und Gehörlose durch das LWL-Industriemuseum Zeche Nachtigall

Witten (lwl). Die Legende sagt, dass ein Schweinehirte im Wittener Muttental die Steinkohle entdeckte. Hier an den Ufern der Ruhr, wo Kohlenflöze dicht unter der Oberfläche liegen, wurden die ersten Bergwerke des Ruhrgebiets gegründet. Die Zeche Nachtigall war eines davon. Am Samstag, 28. Januar, bietet der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) um 15 Uhr eine integrative Führung für Hörende, Hörgeschädigte und Gehörlose durch die ehemalige Zeche an. Die Gebärdendolmetscherin Frauke van Ophuysen begleitet den einstündigen Rundgang.

Ihre Blütezeit erlebte die Zeche Nachtigall um 1850 als eine der ersten Tiefbauzechen des Reviers. Der Schacht „Hercules“ führte die Bergleute 450 Meter in die Tiefe. Doch bereits 1892 war die Zeit der Kohleförderung vorüber und das Bergwerk wurde geschlossen. Die Ziegelei Dünkelberg übernahm das Gelände und produzierte hier bis 1963 Steine aus Schieferton vom benachbarten Hettberg. Die zwei Ringöfen zeugen noch immer von dieser Zeit. Heute ist die ehemalige Zeche Nachtigall Teil des LWL-Industriemuseums, das mit seinen Ausstellungen und dem Besucherbergwerk Nachtigallstollen Gäste zurück zu den Anfängen des Ruhrbergbaus führt.

Die Führung mit Gebärdendolmetscher ist im Museumseintritt enthalten (Erwachsene 3 Euro, ermäßigt 2 Euro, Kinder 1,50 Euro). Jeden Monat findet an einem der acht Standorte des LWL-Industriemuseums eine integrative Führung für Hörende, Hörgeschädigte und Gehörlose statt. Der nächste Termin ist der 25. Februar 2012 in der Henrichshütte Hattingen.

* Deutsche Großbanken weiter massiv präsent in Steueroasen

* Deutsche Großbanken weiter massiv präsent in Steueroasen
* Attac legt neue Liste vor / Deutsche Bank hat Aktivitäten sogar erhöht

Deutsche Großbanken sind weiterhin massiv in Steueroasen aktiv. Die Deutsche Bank – ohnehin mit Abstand Rekordhalterin – hat die Zahl ihrer Niederlassungen an Schattenfinanzplätzen sogar deutlich erhöht. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung, die Attac am heutigen Freitag vorgelegt hat.

Das globalisierungskritische Netzwerk hat die Geschäftstätigkeiten deutscher Großbanken an Schattenfinanzplätzen untersucht. Für die beiden Berichtsjahre 2009 und 2010 liegen nun aktualisierte Listen vor, die die Anzahl der Zweckgesellschaften sowie der assoziierten und verbundenen Unternehmen der Banken in so genannten Steueroasen aufschlüsseln und Änderungen vergleichen. Für ihre Recherche durchforsteten die Globalisierungskritiker die Anteilsbesitzlisten 2009 und 2010 von Deutscher Bank, Commerzbank, Unicredit/HVB, Postbank, Deka Bank sowie DZ Bank und glichen sie mit einer Aufstellung der Schattenfinanzplätze ab, die das Netzwerk Steuergerechtigkeit (Tax Justice Network) 2009 erarbeitet hat.

„Es ist ein Skandal: Auch nach dem Finanzcrash machen deutsche Banken weiterhin lebhaft Geschäfte an jenen Orten, die hochriskante Spekulation erst ermöglicht und damit die Finanzkrise mit verursacht haben“, sagte Jutta Sundermann von der Attac-Bankwechselkampagne „Krötenwanderung jetzt!“.

Auch die Spekulation mit Nahrungsmitteln organisieren die Banken von Steueroasen aus. „Über die Verlagerung des Sitzes nach Luxemburg werden Steuern gespart und satte Gewinne eingefahren, während sich durch steigende Nahrungsmittelpreise weltweit der Hunger verschärft“, kritisierte Markus Henn, aktiv in der bundesweiten Attac-Arbeitsgruppe Finanzmärkte und Referent für Finanzmärkte bei WEED. „In Luxemburg und anderen Steueroasen haben zugleich die Despoten vieler Länder ihre Konten, und die reichsten Griechen ebenso wie die reichsten Deutschen lassen ihr Geld dort verschwinden.“

Der Bundesregierung warf Attac eine viel zu lasche Praxis im Umgang mit Steueroasen vor. So lässt das Gesetz zur Bekämpfung der Steuerhinterziehung von 2009 zu, dass Länder nicht mehr als Steueroase gelten, wenn sie mit der Bundesregierung über den ohnehin schwachen OECD-Standard auch nur verhandeln. Deshalb gibt es für die Bundesregierung offiziell keine Steueroasen. Dass es auch anders geht, zeigen nach Ansicht von Attac die USA, wo dieses Jahr ein strenges Gesetz gegen Steuerflucht in Kraft getreten ist. Und selbst die G20 haben nennen seit November 13 Steueroasen beim Namen.

Attac fordert von der Politik, endlich wirksam gegen Steuerflucht und die in Regulierungsoasen angesiedelten riskanten Hedgefonds und andere hochspekulativen Fonds vorzugehen. Zugleich empfiehlt das Netzwerk Bankkunden dringend, ihre Konten von Banken abzuziehen, die Geschäfte in Steueroasen betreiben.

***

Die Ergebnisse im Einzelnen:

Die Deutsche Bank hat gemäß ihrem Geschäftsbericht 2010 ihr Engagement in Steueroasen weiter ausgebaut, allein in Luxemburg sind 34 neue Aktivitäten hinzugekommen. Insgesamt befindet sich die Hälfte der Zweckgesellschaften, verbundenen oder assoziierten Unternehmen der Deutschen Bank in Steueroasen. Allein in den vier großen Steueroasen Cayman Islands, Delaware, Luxemburg und Liechtenstein besitzt sie 737 Unternehmen, das entspricht ihren Aktivitäten in Deutschland (746).

Die DZ Bank, das Spitzeninstitut der Volks- und Raiffeisenbanken, hat ihr Engagement in Steueroasen mehr als verdoppelt und in 2010 125 Aktivitäten in Steueroasen hinzugewonnen. Über 50 davon sind allein auf den Marshallinseln, wo sie an einer ganzen Flotte von Schiffen beteiligt ist, die alle als Einzelunternehmen angemeldet sind.

Im Zuge eines allgemeinen Abbaus von Zweckgesellschaften, verbundenen und assoziierten Unternehmen, ist bei der Commerzbank die Zahl der Beteiligungen in Steueroasen gesunken. Laut Geschäftsbericht 2010 gewann sie allerdings Anteilsbesitze an 33 Unternehmen in der deutschen Steueroase Grünwald hinzu.

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