DPD errichtete Umschlagshalle im Industriepark Dorsten/Marl

Mit einem Festakt hat der internationale Paket- und Expressdienstleister DPD  die neu errichtete Umschlagshalle der DPD Niederlassung im interkommunalen Industriepark Dorsten/Marl eingeweiht.

850.000 Euro investierte DPD in die Depoterweiterung, mit der das Unternehmen auf die wachsenden Paketmengen am Standort reagiert.

Neue Arbeitsplätze

Im Zuge der sechsmonatigen Baumaßnahmen wurde die Umschlagshalle um 800 m2 auf ca. 4.385 m2 ausgebaut und die Anzahl der Stellplätze für Zustellfahrzeuge von 84 auf 112 erhöht. „DPD verzeichnet am Standort in Marl seit Jahren zweistellige Zuwachsraten bei der Paketmenge. Mit der Investition bekennen wir uns langfristig zur Region und schaffen zudem neue Arbeitsplätze“, erklärt Thomas Schenk, DPD Niederlassungsleiter in Marl. So beschäftigte DPD am Standort bereits vor der Depoterweiterung 100 Mitarbeiter. Durch den Ausbau des Depots kommen noch fünf weitere hinzu. Darüber hinaus erhöht sich die Zahl der Zustelltouren im Depotgebiet von 87 auf 96. Insgesamt entstehen durch die Erweiterung der Niederlassung somit 14 neue Arbeitsplätze in der Region.

Interkommunale Zusammenarbeit

Das DPD Depot in Marl wurde 2007 im Industriepark Dorsten/Marl eröffnet und ist seitdem ist ein wichtiger Knotenpunkt für DPD im Ruhrgebiet. Es bedient eine Fläche von ca. 2.900 km2, darunter die Wirtschaftsräume Gelsenkirchen, Recklinghausen, Coesfeld und Bocholt. Im Ein- und Ausgang werden täglich mehr als 30.000 Pakete verarbeitet.

Vermarktung

14 Industrieunternehmen haben sich seit der Fertigstellung des Industrieparks im Jahr 2005 auf dem ca. 70 Hektar großen Gebiet niedergelassen. Der Industriepark wird über die gemeinsame Projektgesellschaft von den Städten Marl und Dorsten sowie der STEAG als Grundstückeigentümerin vermarktet.

Attac* Zivilgesellschaft fordert Regierungschefs zu Konsequenz auf: „Lasst euch bei der Finanztransaktionssteuer nicht von der Finanzlobby über den Tisch ziehen!“

 

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351 zivilgesellschaftliche Organisationen aus 44 Ländern haben die elf

Staats- und Regierungschefs jener europäischen Länder, die die Finanztransaktionssteuer im Wege der verstärkten Zusammenarbeit einführen wollen, zu mehr Konsequenz aufgefordert. „Wir dringen auf Härte gegenüber den Attacken der Finanzlobby und warnen davor, die historische Chance, die die Finanztransaktionssteuer bietet, leichtgläubig aufs Spiel zu setzen“, sagte Detlev von Larcher, der den Brief im Namen der von 99 Mitgliedorganisationen getragenen deutschen Kampagne „Steuer gegen Armut“ Bundeskanzlerin Angela Merkel übermittelt hat.

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Zudem fordern die Verfasser des Schreibens, die Einnahmen aus der Finanztransaktionssteuer für die Bekämpfung internationaler und nationaler Armut sowie den Schutz von Klima und Umwelt einzusetzen.

„Hören Sie auf die 351 Organisationen, die Millionen Bürgerinnen und Bürger auf der ganzen Welt vertreten, und nicht auf die abstrusen Geschichten der Banken und Finanzlobby, die sich ihrer Verantwortung für die Krise entziehen wollen!“, heißt es in dem Brief.

„Diejenigen, die die Krise herbei geführt haben, müssen die Hilfe für die am härtesten Betroffenen durch diese Steuer finanzieren“, sagte Peter Wahl von der Steuerungsgruppe von „Steuer gegen Armut“. „Keines der altbekannten Argumente, welche die Finanzlobby ins Feld führt, ist unwiderlegbar. Das sollte die Politik gerade in einem Wahljahr nicht vergessen.“

Jörg Alt, Jesuitenpater und Initiator von „Steuer gegen Armut“ ergänzte:

„Der große Erfolg der zivilgesellschaftlichen Kampagnen, die die Finanztransaktionssteuer aus der Witzkiste herausgeholt und auf den Verhandlungstisch der Regierungen gelegt haben, belegt: Die Bevölkerung will, dass durch diese Steuer kurzfristige Spekulation verringert und langfristige Investitionen in die Realwirtschaft attraktiver gemacht werden.“

Unter den Unterzeichnern des Briefes finden sich 30 deutsche, 18 internationale und zwölf europäische Organisationen, darunter kirchliche und gewerkschaftliche Gruppen sowie Nichtregierungsorganisationen wie Oxfam, Greenpeace, Weed und Attac. Das Schreiben wurde den jeweiligen

Staats- und Regierungschefs von einer der unterzeichnenden Organisationen ihres Landes überreicht.

Der Brief im Wortlaut mit Unterzeichnerliste:

http://tinyurl.com/Brief-der-351

Misshandlungen in Kinder- und Jugendpsychiatrie Marsberg in den 1950- bis 70er-Jahren sollen aufgearbeitet werden

 

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St. Johannes-Stift Marsberg um 1960. Foto: LWL

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) will die Misshandlung von früheren Patienten in seiner Kinder- und jugendpsychiatrischen Klinik St. Johannes-Stift Marsberg (Hochsauerlandkreis) in den 1950er, 60er und 70er Jahren wissenschaftlich aufarbeiten lassen. Dafür hat der LWL in Münster 150.000 Euro bewilligt. Die historische Aufarbeitung soll das LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte in Zusammenarbeit mit dem LWL-Psychiatrieverbund leisten.

Die Abgeordneten im LWL-Gesundheitsausschuss appellierten einstimmig an die Bundesregierung, wie beim „Fonds Heimerziehung“ einen Fonds für diese ehemaligen Patienten einzurichten. So sollen auch Menschen, die in Einrichtungen der Behindertenhilfe oder der Kinder- und Jugendpsychiatrie Unrecht erlitten haben, Entschädigungs- bzw. Unterstützungsleistungen zur Milderung der Folgeschäden erhalten.

„Glaubwürdige Berichte“
Das Thema der Misshandlungen von Schutzbefohlenen in den 50er, 60er und 70er Jahren sei vor allem durch die Arbeit des „Runden Tisches Heimerziehung“ in den Blickpunkt des öffentlichen Interesses gerückt, sagte LWL-Krankenhausdezernent Dr. Meinolf Noeker. Nach Berichterstattung in den Medien (WDR Fernsehen) hatten sich seit März diesen Jahres 26 betroffene ehemalige Patienten (20 Männer, 6 Frauen) des St. Johannes-Stifts gemeldet. Noeker: „Sie berichten glaubwürdig und übereinstimmend von massiven Gewalt- und Missbrauchserfahrungen.“ Dabei gehe es um unangemessene Ruhigstellung mit Medikamenten, Fixierungen mit fest gezurrten Gurten, Zwangsjacken und „stundenlanges in der Ecke stehen“, Körperverletzungen, „Eisbäder“, Essen von Erbrochenem sowie um sexuelle Übergriffe durch Teile des Klinikpersonals und ältere Jugendliche.

Der LWL hat eine Kontaktstelle für Betroffene eingerichtet:

Telefon: 0251 591-3862 sowie 0251 591-6806
Internet: http://www.lwl.org, „Kontaktstelle Kinder- und Jugendpsychiatrie 1950er bis 1970er Jahre“.

Marl: Bewohner werden zum Erfolg der Sozialen Stadt Hüls-Süd befragt

Logo Soziale Stadt Hüls-Süd
Die Bewohner werden jetzt zum Erfolg der Sozialen Stadt Hüls-Süd befragt.

Bevor das Programm Soziale Stadt Hüls-Süd auf die Zielgerade einbiegt, werden die Bewohner zu den Veränderungen befragt, die in den letzten Jahren im Stadtteil erzielt werden konnten.

Untersucht werden sollen insbesondere die Erfolge der verschiedenen Maßnahmen und Projekte im Rahmen des Stadterneuerungsprogramms. Für die Planungsgruppe Stadtbüro, die mit der Untersuchung beauftragt wurde, haben die Einschätzungen und Sichtweisen der Bewohnerinnen und Bewohner in Hüls-Süd dabei eine große Bedeutung. Die Meinung der Bürgerinnen und Bürger wird deshalb in zwei Befragungen ermittelt. Im Juli werden zunächst die Besucherinnen und Besucher des Nachbarschafts- und Begegnungszentrums in der Max-Reger-Straße schriftlich zur Bewertung der Angebote im neuen Zentrum befragt. Im Herbst folgt eine mündliche Befragung der Bewohnerinnen und Bewohner an der Haustür im Rahmen einer 20 Prozent-Stichprobe.
Die Stadt Marl ist sehr daran interessiert, die Einschätzungen und Bewertungen der Bürge-rinnen und Bürger in Hüls-Süd zu erfahren und bittet die Bewohner des Stadtteils, sich an den Befragungen zu beteiligen.

Vieles ins Leben gerufen

Im Rahmen des Programms Soziale Stadt Hüls-Süd wurden bisher u.a. drei Hochhäuser abgebrochen und neue Wohnungen sowie das Jugendkulturzentrum an der Martin-Luther-King-Schule errichtet, das Ladenzentrum zu einem Nachbarschaftszentrum aufgewertet, die „Gärten der Kulturen“, der Quartiersplatz und der Quartierspark neu angelegt sowie zahlreiche nachbarschaftliche Projekte ins Leben gerufen.

 

Frauen WG, Musikkabarett über eine besondere Lebensform im Schiffshebewerk Henrichenburg

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Bissig, süffisant und humorvoll präsentieren „Die Ohrenschmausen“ ihr neues Programm „Frauen WG“. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) lädt am Samstag, 20. Juli, um 19.30 Uhr zu einem vergnüglichen Kabarettabend mit den drei Damen in sein Industriemuseum Schiffshebewerk Henrichenburg ein. Die Musikerinnen Tina Köhn (Piano) sowie Brigitte Sowada und Martina Jägel (Gesang) freuen sich über viele Gäste am Küchentisch ihrer Frauen WG. Zwischen Luxus- und Lotterleben behalten sie trotz hoher Wäscheberge immer den Durch- und Überblick.

Pragmatisch und pointiert plaudern die „Ohrenschmausen“ über Politisches, Possierliches und Patentlösungen. Seit 1999 unterhalten die drei Damen ihre wachsende Zuhörerschar – mal a capella, mal begleitet vom Klavier – mit einer ganz eigenen Mischung aus Songs und spöttischen Kommentaren. Zu bekannten Melodien aus Swing, Jazz, Pop und Schlagern singen sie ihre eigenen frechen Texte. Mal ladylike, mal übermütig, mal intellektuell servieren „Ohrenschmausen“ fast Vergessenes aus der Klamottenkiste, dazu Zeitloses und erfrischend Neues.

Der Eintritt kostet 10/13 Euro. Eine Reservierung unter der Tel. 02363 9707-0 ist erforderlich.

Grimme Online Award 2013: Grimme-Institut Marl kürt Preisträger

 

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Erstmals wird mit #aufschrei ein Hashtag prämiert – Doppelte Auszeichnung für „Der Postillon“

 

Acht Webangebote wurden im Juni für ihre herausragende publizistische Qualität im Netz mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet. Dies gab das Grimme-Institut im Rahmen einer festlichen Gala im DOCK.ONE  bekannt.

 

Die nominierten und die prämierten Angebote belegen nach Aussage von Grimme-Direktor Uwe Kammann in sehr eindrücklicher Form die vielfältigen Möglichkeiten des Netzes. Sie reichten von virtuoser Aufklärung über nachhaltige Teilhabe, gesellschaftskritische Auseinandersetzung und engagierten Groß-Diskurs bis hin zur spielerischen Unterhaltung, aber auch bis zum berührenden Ausloten existenzieller Fragen und Lebenssituationen. Das augenblicklich vielen Bürgern so bedrohlich scheinende Netz, so Kammann, „ist immer auch ein Ort einer inzwischen unverzichtbaren publizistischen und kommunikativen Bereicherung, mit oft höchst individuellen Urhebern.“

 

Zum ersten Mal in der Geschichte des Grimme Online Award wurde mit #aufschrei ein Hashtag prämiert. In der Kategorie Spezial schafft es damit erstmals ein Diskurs auf das Siegertreppchen. Die Jury würdige „eine gesamtgesellschaftlich in aller Breite geführte Diskussion, die im Web mitgezündet wurde, bei Twitter unter dem Hashtag #aufschrei an Dynamik gewann, sämtliche Mediengrenzen übersprang. Und bis heute Menschen in ganz Deutschland (und darüber hinaus) bewegt.“

 

Die erfreuliche Entwicklung zu einer neuen Verzahnung von Off- und Online-Debattenkultur hebt die Jury in ihrem Statement ebenso lobend hervor wie den gekonnten Umgang mit der Sprache im Internet, der entgegen vieler Befürchtungen in neuen Online-Formen kultiviert werde. So sei der Jury aufgefallen, „dass es in diesem Jahr einige Nominierte gab, die besonders kreativ und einfallsreich mit der Sprache gearbeitet haben, um bekannte Inhalte aus einer anderen Perspektive zu betrachten.“

 

Ein prominentes Beispiel für den virtuosen Umgang mit Worten ist die Website  die sowohl mit dem Jurypreis in der Kategorie Information, als auch mit dem Publikumspreis ausgezeichnet wurde. Über die Satireseite, auf der Stefan Sichermann täglich aktuelle Nachrichten parodiert, schreibt die Jury: „Die Ironie ist in Gefahr, in der Informationsflut zu ertrinken. Aber ‚Der Postillon‘ hat ihr ein Rettungsboot geschickt.“

 

Auf die ernsthafte und kontroverse Auseinandersetzung mit der Schweizer Politik setzt das „Politnetz“, das ebenfalls in der Kategorie Information prämiert wurde. Die eidgenössische Plattform stelle Themen und Entscheidungen des Schweizer Parlaments zur Diskussion, die zwischen Politikern und Bürgern auf Augenhöhe geführt werde. Mit diesem Preis setze die Jury „ein Zeichen für politische Partizipation im Web“.

 

Drei Preise gab es in der Kategorie Wissen und Bildung. In ihrem „Soziopod“-Podcast widmen sich Patrick Breitenbach und Nils Köbel mit einer breiten Themenauswahl dem Zwiegespräch über soziologische und philosophische Fragen. In ihren Folgen, urteilt die Jury, kämen die beiden breit gebildeten Autoren ohne Umschweife auf den Punkt, widmeten sich erst den wissenschaftlichen Grundlagen, „bleiben dann aber im Gespräch und in der Diskussion angenehm niedrigschwellig und verständlich.“

 

Das Multimedia-Special „Plan B“ der Deutschen Welle porträtiert in fünf europäischen Krisen-Ländern „selbstbewusste junge Menschen“, so die Jury, „die sich nicht aufgeben, konstruktiv mit Arbeitslosigkeit und Geldmangel umgehen und dabei erfolgreich ihren ‚Plan B‘ in die Tat umsetzen.“ Die Jury lobt die mit Humor gewürzte und liebevolle multimediale Aufbereitung des Themas, die den Betrachter emotional teilhaben lasse. Zudem lade sie zu einem tieferen Eintauchen in die Situation des Landes ein, als es die klassische Berichterstattung zu leisten vermöge.

 

Im Rahmen der vierzigminütigen ARTE-Web-Dokumentation „Alma“ schildert eine 26-jährige Gang-Aussteigerin den brutalen Alltag in ihrer Heimat Guatemala und erzählt ihre erschütternde Lebensgeschichte. Den Machern von „Alma“ gelingt es nach Auffassung der Jury auf eindrucksvolle Weise, ein vielschichtiges Thema in Erzählform zu verdichten. So erzeuge die Konfrontation von Angesicht zu Angesicht mit der Protagonistin eine beklemmende Nähe. Die Jury ergänzt: „Die Form der Aufbereitung macht das Erlebte nachvollziehbar und liefert den geeigneten Rahmen für Almas Botschaft, dass Gewalt niemals eine Lösung sein kann.“

 

In der Kategorie Kultur und Unterhaltung prämierte die Jury den 11FREUNDE Liveticker“, der zwar auch Fußballnews für Kenner, in erster Linie aber klug gemachte Unterhaltung auf höchstem Niveau biete, sogar für Menschen, die sich nicht für Fußball interessierten. In der Jury-Begründung heißt es dazu: „Die 11FREUNDE nehmen sich selbst auf die Schippe, schlagen mit leichter Hand einen Bogen zu Ereignissen in Politik und Gesellschaft, nutzen das Spiel als Projektionsfläche für ihre Schlaglichter und haben ganz offenkundig eine unbändige Spielfreude daran, die Kombinationsfähigkeiten ihres Publikums auf die Probe zu stellen.“

 

Der zweite Gewinner in dieser Kategorie, die „museumsplattform nrw“, sammelt Exponate aus 20 nordrhein-westfälischen Museen erstmals an einem zentralen digitalen Ort. Über die Grenzen der einzelnen Museen hinweg, so die Jury, schaffe die Plattform neue Ausstellungsräume: „Die Exponate lassen sich nach individuellen Kriterien anordnen, wodurch völlig neue Werkkonstellationen entstehen und ein gänzlich neuer Zugang zu Moderne und Gegenwartskunst ermöglicht wird.“

 

Beim Publikumspreis des Grimme Online Award waren fast 50.000 Stimmen eingegangen. Sieger wurde „Der Postillon“. Auf die Plätze zwei und drei wählte das Publikum den „11FREUNDE Liveticker“ und „RAPutationTV“.

Neues Amtliches Bekanntmachungsblatt der Stadt Marlliegt aus

Amtliches Bekanntmachungsblatt
Neues Amtliches Bekanntmachungsblatt liegt aus.

Die neue Ausgabe des Amtlichen Bekanntmachungsblattes der Stadt Marl vom 27. Juni ist ab sofort im Internet verfügbar und liegt kostenlos aus.

In der aktuellen Ausgabe werden unter anderem die Benutzungs- und Entgeltordnung für die insel-VHS sowie die Ersatzberufung für ein ausgeschiedenes Mitglied im Integrationsrat der Stadt Marl bekannt gemacht.

Das Amtliche Bekanntmachungsblatt…

…wird auf den Internetseiten der Stadt Marl unter www.marl.de/bekanntmachungsblatt veröffentlicht und ist kostenlos an der Information im Rathaus, im Stadtinformationsbüro i-Punkt und im Stadtteilbüro Hamm im Ernst-Reuter-Haus erhältlich. Es wird außerdem regelmäßig gegen einen Betrag von 2,50 Euro je Zustellung zugesandt.

Antibiotikamissbrauch in der Tierhaltung: BUND sieht in geplanter Arzneimittelnovelle verpasste Chance


 Reinhild Benning

 Die beschlossene Novellierung des Arzneimittelgesetzes wird den Antibiotikaeinsatz in industriellen Tierhaltungen nicht entscheidend senken. Zu dieser Einschätzung kommt der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) anlässlich der heutigen Einigung zwischen Bund und Ländern im Vermittlungsausschuss. Da ein klares Senkungsziel fehle, werde der übermäßige Einsatz von Antibiotika in der Massentierhaltung nicht effizient reduziert.

 

„Das Arzneimittelgesetz greift viel zu kurz. Beispielsweise setzen 90 Prozent der Geflügelbetriebe in Deutschland regelmäßig Antibiotika ein. Das Gesetz wird aber nur für einen Bruchteil dieser Unternehmen Folgen haben, da Behörden nur bei Betrieben mit besonders hohem Antibiotikaeinsatz aktiv werden können“, sagte Reinhild Benning, Agrarexpertin des BUND.

 

Ungeklärt sei auch, ob Verbraucherinnen und Verbraucher künftig detaillierte Informationen über den Antibiotikaeinsatz in der Fleischproduktion erhalten können oder ob wegen eines vorgeblichen Datenschutzes weiterhin die Geheimniskrämerei der Fleischbranche fortgesetzt werde. Nicht nachvollziehbar sei, dass nach dem Gesetz die Tierhalter den Antibiotikaeinsatz nur für einige Tierarten und teils nur für bestimmte Altersklassen an die Behörden melden müssen.

 

Benning: „Die Verantwortung für das lasche Gesetz trägt Schwarz-Gelb. Die Bundesregierung hat kein Interesse daran gezeigt, die Bürger besser vor antibiotikaresistenten Keimen aus der Intensivtierhaltung zu schützen. Eine künftige Bundesregierung muss es sich zum Ziel setzen, den Antibiotikaeinsatz bis 2018 um 50 Prozent zu senken.“

 

Kathrin Birkel, BUND-Antibiotikaexpertin: „Die Weltgesundheitsorganisation warnt vor einem Zeitalter, in dem Antibiotika nicht mehr wirken. Der oftmals leichtfertige Einsatz der Arzneimittel in der Tierhaltung verschärft das Problem. Der jetzige Kompromiss bleibt weiter hinter den Maßnahmen zurück, die die anderen EU-Staaten schon ergriffen haben. Die Regierungsparteien haben einen weitergehenden Kompromiss verhindert und so eine große Chance für den Schutz der Verbraucher verspielt.“

 

Agrarreform läutet Paradigmenwechsel ein. Erfolg hängt von Umsetzung in Mitgliedstaaten ab. Deutschland muss Spielräume voll ausnutzen

Prof. Dr. Hubert Weiger, BUND-Vorsitzender. Wenn Sie auf das Bild klicken, erhalten Sie eine Printversion.

 Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat die Entscheidung der EU-Staaten für eine Agrarreform als „Schritt hin zu einem Paradigmenwechsel in der Landwirtschaft“ begrüßt. Erstmals würden Milliarden Euro an Subventionen für Landwirte an Gegenleistungen für mehr Umweltschutz geknüpft. „Dieser Beschluss ist Grundlage dafür, die Landwirtschaft künftig ökologischer gestalten zu können“, sagte Hubert Weiger, Vorsitzender des BUND. „Gefragt sind jetzt die Mitgliedstaaten, die die vorhandenen Spielräume bei der Verteilung der Gelder maximal ausschöpfen müssen.“ Deutschland müsse Zahlungen, die direkt an Landwirte flössen, künftig an den Erhalt von Arbeitsplätzen knüpfen und 15 Prozent der Gelder für die Umsetzung von Umweltprogrammen umwidmen. Nur so könnten tatsächlich Schäden an der Natur, den Menschen und Tieren durch die Landwirtschaft reduziert und Arbeitsplätze erhalten werden.


Weiger kritisierte, dass im Rahmen der Agrarreform künftig vor allem beim Ökolandbau und weniger bei konventionellen Großbetrieben Mittel gestrichen werden sollen. „Kanzlerin Angela Merkel hat maßgeblich dazu beigetragen, dass Ökobauern weniger unterstützt werden sollen. Es steht in ihrer und der Verantwortung der künftigen Bundesregierung, die für die Umwelt und die Verbraucher kontraproduktiven Kürzungen durch die Umwidmung der Direktzahlungen wieder auszugleichen“, sagte der BUND-Vorsitzende. Flösse nur jeder siebte Euro der direkten Zahlungen an Landwirte in Agrarumweltprogramme, könnte in Deutschland das Angebot an Ökolebensmitteln massiv verbessert werden. Dieses hinke bisher der rasch wachsenden Nachfrage massiv hinterher.

Laut der gestern beschlossenen EU-Agrarreform müssen Subventionsempfänger künftig bestimmte Umweltregeln einhalten, andernfalls werden ihnen mindestens 30 Prozent ihrer Prämien abgezogen. Bis auf Ökobetriebe sollen künftig alle Betriebe fünf und später sieben Prozent ihrer Ackerfläche so bestellen, dass sie zumindest teilweise dem Artenschutz dienen, etwa mit dem Anbau von Eiweißpflanzen, Hecken oder Blühstreifen. Wiesen und Weiden dürfen nur noch unter Auflagen umgepflügt werden. Auf rund 70 Prozent der Ackerflächen eines Subventionsempfängers sind jedoch weiterhin Monokulturen erlaubt.

Eine Entscheidung des EU-Parlaments zur Reform wird in Kürze erwartet.

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