Die VVN-BdA erinnert in Kooperation mit „Demokratie leben!“ in Herten zum diesjährigen Mahn- und Gedenktag für die Opfer und Verfolgten des Faschismus am 27. Januar an die Familie Harter in Herten-Bertlich.
Der Bergmann Ernst Harter und seine Ehefrau Christine waren aus Österreich zugezogen. Sie lebten seit dem 07.02.1921 mit insgesamt sieben Kindern in der Bergbausiedlung in Herten-Bertlich. Deren Söhne, der Dachdecker Ernst Harter und der Klempner Franz Harter, engagierten sich schon in jungen Jahren in der Kommunistischen Partei und im Roten Frontkämpferbund. Gleich nach der Machtübernahme begannen die Nationalsozialisten zunächst mit der Verfolgung ihrer politischen Gegner. Dazu gehörten auch Franz und Ernst Harter sowie seine spätere Ehefrau Brunhilde
Gedenkplatte vor dem ehemaligen Wohnhaus der Familie Harter
Die Mahn- und Gedenkveranstaltung beginnt am Sonntag, den 26. Januar, um 16 Uhr an der Gedenkplatte vor dem ehemaligen Wohnhaus der Familie Harter in der Talstraße 12 in Herten-Bertlich. Um 17 Uhr wird die Veranstaltung in der Freizeit- und Begegnungsstätte Westerholt an der Kuhstraße 49 fortgesetzt. Hier wird der Vorsitzende der Kreisvereinigung der VVN-BdA, Detlev Beyer-Peters, in einer bewegenden Präsentation den Leidensweg von Franz, Ernst und Brunhilde Harter schildern. Die Präsentation wird umrahmt von jiddischen Liedern (Klezmer), die der Dortmunder Schauspieler und Musiker Peter Sturm vorträgt.
Straße nach der in der NS-Zeit verfolgten Familie Harter benennen
Die VVN-BdA will mit dieser Veranstaltung auch an den Beschluss des Rates der Stadt Herten vom 27.06.2001 erinnern, „bei einer der nächsten Straßenbenennungen in Herten eine Straße nach der in der NS-Zeit verfolgten Familie Harter“ zu benennen. Der ehemalige Bürgermeister Ulli Paetzel hatte der VVN-BdA am 22.02.2005 mitgeteilt, dass beabsichtigt sei, im Zusammenhang mit der Bebauung des Areals der ehemaligen Zeche und Kokerei in Westerholt eine dortige Straße nach der Familie Harter zu benennen. Im Oktober beginnt der Rückbau auf diesem Gelände und wird etwa im Sommer 2021 abgeschlossen sei. „Es wäre schön, wenn der Beschluss des Rates nach 20 Jahren endlich realisiert würde.“, resümiert Detlev Beyer-Peters