2. Info-Spaziergang rund um SARIA

Mit dabei waren Vertreter der Naturfreunde Deutschland und ein Mitglied der Bürgerinitiative „BISS“, die im Raum Stuttgart gegen den Bau einer Biogasanlage nach Marler Vorbild kämpft.

Die Begrüssungsrede:

Wir freuen uns, dass so viele heute trotz des schlechten Wetters am

Ostersonntag gemeinsam mit uns den 2. Info-Spaziergang rund um SARIA

laufen wollen.

Hier nur ein kurzer Hinweis zum Ablauf unseres Spaziergangs, der

insgesamt zirka eine halbe bis Dreiviertel-Stunde dauern wird. Im

Anschluss besteht für alle, die möchten, die Möglichkeit zur Einkehr bei

unseren Freunden den Naturfreunden im Naturfreundehaus auf der

Rennbachstraße. Also von hier gesehen über die Schachtstraße hinweg

direkt bis zur B225. Dort kann man sich aufwärmen bei einer Tasse Kaffee

oder einen Wasser oder einer Limo noch gute Gespräche führen.

Ich freue mich sehr, Frau und Herrn Sommer von den Naturfreunden hier

begrüßen zu dürfen zusammen mit einigen Vereinsmitgliedern. Herzlich

willkommen!

Und dann freue ich mich sehr, dass wir heute Besuch haben von der

Bürgerinitiative „…mit Biss!“, die sich seit Jahren gegen die Pläne des

Rethmann-Konzerns im Raum Stuttgart wehrt. Dort soll in Großbettlingen

im Regionalen Grüzug eine Industrielle Speisereste-Vergärungsanlage unter anderem von

der Firma REFOOD / Rethmann gebaut werden.

Frau Gantke kann uns dazu noch die eine und andere Info dazu geben über

den aktuellen Stand des Verfahrens. Das machen wir aber gleich auf der

Rückseite des SARIA-Geländes, wo man die Refood -Biogasanlage sehen

kann. Herzlich Willkommen Frau Gantke und Ihrer Familie. Es ist schön,

dass wir Sie heute bei uns haben. Es gibt bestimmt einige Informationen,

die Sie uns geben können und die Sie auch von uns wieder mit nach

Hause nehmen können.

Doch zunächst kommen wir jetzt zur Verleihung des „FAULEN

OSTEREIS 2013“. Es ist ein von uns extra ins Leben gerufener Preis.

Dieser Preis ist symbolischer Ausdruck unserer bisherigen Bemühungen,

bei SARIA überhaupt Gehör zu finden.

Seit Monaten titeln die Zeitungen: „Die Antworten kommen später“.

Saria zündet Rauchbomben“ –

Von „Verzögerungstaktik“ und „SALAMI-TAKTIK“, ist die Rede.

Es sind inzwischen mehr als 30 Zeitungsartikel, nachzulesen auf unserer

Internetseite „Marler-haben-Nase-voll.de“ .

Selbst die Befürworter der umstrittenen Erweiterung hier im

Landschaftsschutzgebiet, die SPD und die CDU bezeichnen die SARIA –

Öffentlichkeitsarbeit in der Presse als „katastrophale Informationspolitik“.

Darum haben die die beiden großen Fraktionen auch Briefe an SARIA

geschrieben in denen sie eine offene Bürgerinformation fordern. –

Konkrete Antworten auf die Fragen haben Sie bis heute nicht erhalten.

So wie wir.

Dabei stammen die Fragen von vor Weihnachten 2012. Und heute haben

wir Ostersonntag 2013.

Auch dafür verleihen wir heute das „FAULE OSTEREI 2013“ – für diese

Art Umgang mit den Bürgern, die Angst vor der Erweiterung haben.

Denn schon heute gibt es auf dieser Straße – hier, wo wir stehen –

300 LKW-Fahrten rund um die Uhr. Auch an Ostern. Natürlich nicht,

wenn die Bürgerinitiative angekündigt hat, dass Sie spazieren geht!

Häufig an Wochenenden und Nachts Lärm, Gestank, – das alles wird von

SARIA immer bestritten – dabei leiden selbst die Anwohner der Refood-

Anlage in Thüringen unter dem Gestank, wie der Presse zu entnehmen ist.

Unter unseren Füßen lagern mindestens 36 Tonnen hoch krebserregende

Stoffe wie Trichlorethyl. Das ist ein Fettlöser, der Fett von Knochen löst.

Dieser Stoff war vom Rechtsvorgänger von Rethmann in den 70er Jahren

in den Boden gelangt. Und die Sanierung läuft bereits seit 30 Jahren und

wird noch mindestens 20 Jahre dauern, sagt das Kreisgesundheitsamt. Das

muss man sich mal vorstellen.

Meine lieben Spaziergang-Teilnehmer,

als der Pressesprecher Herr Derichs unsere persönliche Einladung für die

Verleihung des FAULEN OSTEREIS per Mail erhielt, war er sehr

verwundert, wie er uns in einer Mail mitteilte. Diese Mail schickte er zur

Sicherheit auch an die Ratsfraktionen und an die Presse.

Darin wirft er uns noch mehr vor. Er wirft uns vor, „Scheindialoge“ zu

führen und nicht „in einem konstruktiven Dialog Lösungen zu suchen“ –

das weisen wir an dieser Stelle auf das Entschiedenste zurück.

Leider geht Herr Derichs in der Mail nicht auf der sachlichen Ebene auf

die SARIA-Informationspolitik und das SARIA-Dialogverhalten ein.

Stattdessen kommt er mit immer sich wiederholenden Vorwürfen, wir, die

Bürger würden „zukunftssichere Arbeitsplätze“ in Marl verhindern bzw.

aufs Spiel setzen. Das weisen wir aufs Entschiedenste zurück!

Dass das Thema Arbeitsplätze für unsere Stadt und unsere Region für uns

wichtig ist, haben wir von Anfang an betont. Und ich betone das heute

nochmal:

Wir haben immer gesagt, dass wir nicht grundsätzlich gegen eine

Erweiterung sind, sondern eine Erweiterung z.B. im Chemiepark sogar für

sinnvoll halten. Damit liegen wir auf einer Linie mit der Stadt Marl, die ja

SARIA von Anfang an die Ansiedlung im Chemiepark empfohlen hatte.

Das hat uns der Bürgermeister bei unserem Besuch im Rathaus vor vier

Wochen versichert. SARIA hat aber abgelehnt – man will nur hier im

Landschaftsschutzgebiet erweitern. Ansonsten würde man weggehen und

wo anders alles neu aufbauen.

Halten wir fest: Die Bürgerinitiative Marler haben Nase voll

befürwortet ebenso die Notwendigkeit der Schaffung neuer Arbeitsplätze

auch durch SARIA in Marl, wir sehen es aber wie viele Politiker nicht

zwangsläufig, dass es einer Ausdehnung im Landschaftsschutzgebiet

bedarf.

Als Marler Bürgern liegt uns der „Wirtschaftsstandort Marl“ mindestens

so sehr am Herzen wie der Firma SARIA und unseren politischen

Vertretern.

Wir haben sogar noch einen weiteren wichtigen Aspekt. Arbeiten und

Leben in Marl – das sind für uns zwei untrennbare Aspekte für eine

lebenswerte Stadt.

Und das darf nicht außer Acht gelassen werden. Denn nur 300 Meter

Luftlinie hinter uns stehen im Riegefeld hunderte Eigenheime.

Wenn hier das Naherholungsgebiet platt gemacht wird und der Lärm und

andere Beeinträchtigungen weiter zunehmen werden, werden die

Menschen, die es sich leisten können, diese Stadt verlassen. Und das

könnten viele sein, die sich extra hier am Stadtrand in der Nähe des

Naherholungsgebiets ihren Lebensmittelpunkt aufgebaut haben.

In der Mail erklärt der SARIA-Pressesprecher Marcel Derichs, dass er

heute nicht zur Preisverleihung kommen wird und auch keinen Vertreter

schicken wird, der den Preis an seiner Stelle annehmen könnte. Er hält die

Veranstaltung nämlich für einen GAG.

Wir stellen aber fest, dass es uns im Moment nur durch „derartige Gags“

und durch diesen „fantasievollen Zuruf „FAULES OSTEREI“ (Zitat von

Herrn Derichs) zu gelingen scheint, von SARIA für unsre Postion ein

Gehör für unsere bisher nicht beantworteten Fragen zu erhalten.

Jetzt, wo das Unternehmen für seine indiskutable Informationspolitik

öffentlich bloßgestellt werden soll, – und das mit fairer vorheriger

ausführlicher Ankündigung durch uns – wird reagiert.

Erst diese Ankündigung zur öffentlichen Verleihung hat dazu geführt, dass

Herr Derichs sich endlich einmal gemeldet hat. Und das innerhalb weniger

Stunden.

Und in seiner Mail hat er geschrieben, ich zitiere: „Gerne stehen wir

jederzeit für einen sachlichen Dialog zur Verfügung“ . Das liegt uns

schriftlich vor und auch den Ratsfraktionen und der Presse. An dieser

Aussage werden wir die Firma SARIA in den nächsten Wochen messen.

Denn jetzt müssen den Worten auch Taten folgen.

Das „DAS FAULE OSTEREI 2013“ verleihen wir dem Pressesprecher der

Firmengruppe Rethmann-SARIA, Marcel Derichs für den Umgang geht in

diesem Jahr an den Pressesprecher der Firmengruppe Rethmann-Saria für

die SARIA-Informationspolitik, die inzwischen von fast allen Parteien in

Marl als katastrophal bezeichnet wird.

„Was ist das FAULE OSTEREI 2013?“

LAUDATIO

Sehr geehrter Herr Derichs,

Sie fragen sich vielleicht „Was ist das FAULE OSTEREI 2013?“

Warum geht das FAULE OSTEREI 20133 an Sie?“

Wir von der Bürgerinitative „Marler haben Nase voll (MHNV)“ sind der Meinung, daß

Sie diese von uns extra für Sie ins Leben gerufene Auszeichnung als Pressesprecher

der SARIA-Rethmann-Gruppe verdient haben, weil…

– Sie versicherten uns, daß die Saria-Rethmann-Gruppe ein großes Interesse daran

hat, den Bürgern der Stadt Marl für alle im Zusammenhang mit der umstrittenen

Erweiterung in Marl-Frentrop aufkommenden Fragen und Änste Rede und Antwort

stehen zu wollen. Bei diesem Lippenbekenntnis ist es aber leider geblieben.

Fragen, die Ihnen seit Weihnachten 2012 vorliegen, sind bis heute – Ostern 2013-

unbeantwortet.

– Ihr Firmenslogan „respecting nature“ kann von uns nur als Hohn und Spott

verstanden werden, denn wie sonst wollen Sie uns Bürgern erklären, warum sie bei

der letzten Erweiterung in Frentrop, angrenzende Ackerflächen als ( ihnen zur

Auflage gemachte) Ausgleichsflächen für die Natur wählten, welche Sie nun doch

bebauen möchten ?

Trotz freier und erschlossener Industrieflächen in unserer Stadt Marl planen Sie eine

Erweiterung im Landschaftsschutzgebiet.

– In Ihren Unternehmensleitsätzen schreiben Sie : „Wir sind Teil der Gesellschaft und

fühlen uns verpflichtet, zur Steigerung des Gemeinwohls und zur Erhaltung der

Umwelt sowie unserer natürlichen Lebensgrundlagen beizutragen“

Gemeint scheint damit aber „wir sind Teil einer äußerst erfolgreichen

Kapitalgesellschaft und fühlen uns verpflichtet, zur Steigerung des Gewinns und zur

Erhaltung des Wohlstandes unserer Gesellschafter sowie deren zukünftiger

Gewinnabschöpfung beizutragen.

und deshalb geht das „FAULE OSTEREI 2013“ an den Pressesprecher der SARIARethmann-

Gruppe, Marcel Derichs. Denn diesen Preis haben Sie sich redlich

verdient.“

„Faules Osterei 2013“ geht an Rethmann-SARIA-Gruppe.

Die Bürgerinitiative „Marler haben Nase voll“ vergibt zum ersten Mal
den Preis „Faules Osterei“. Die Auszeichnung geht in diesem Jahr an den
Pressesprecher der Firma SARIA Marcel Derichs für seinen Umgang mit der
Öffentlichkeit im Zusammenhang mit der umstrittenen SARIA-Erweiterung
im Landschaftsschutzgebiet Rennbach in Marl im nördlichen Ruhrgebiet.
Die Verleihung findet statt im Rahmen des Info-Spaziergangs rund um das
SARIA-Werk. Dabei sein werden auch Verteter der Bürgerinitaitve „mit
Biss e.V.“, die sich im Raum Stuttgart seit Jahren gegen den
Rethmann-Konzern wehrt, der im regionalen Grünzug eine Biogasanlage
erreichten will.

Einladung zum Interview- Film- / Fototermin:

Liebe Redaktionen,
hiermit laden wir Sie ein zu unserem österlichen Pressetermin ein:
Preisverleihung:
Datum: Ostersonntag, 31. März 2013 um ca. 14.00 Uhr
Ort: vor dem SARIA-Standort in Marl, Rennbachstraße 101 in 45768 Marl
Rahmenprogramm: Info-Spaziergang der Bürgerinitiative rund um das
SARIA-Gelände

Die Überreichung des Preises und der Urkunde wird der Osterhase
persönlich übernehmen, der auch für Fotos und Filmaufnahmen zur
Verfügung steht. Anwohner und betroffene Bürger stehen gerne für Fragen
zur Verfügung. Wir haben den Preisträger Herrn Derichs zur Verleihung
eingeladen und gebeten einen Stellvertreter zu schicken, sofern er den
Termin nicht selber wahrnehmen kann.

 

Liebe Bürgerinitiative MARLER HABE NASE VOLL,

vielen Dank für Ihre Einladung. Gerne stehen wir jederzeit für einen sachlichen Dialog zur Verfügung.

Ihren Wunsch, mir eine „Auszeichnung“ zu überreichen, habe ich jedoch mit Überraschung vernommen. Wohl ein verfrühter Aprilscherz? Wir sehen unsere unternehmerische Verantwortung u.a. darin, die Arbeitsplätze unserer Mitarbeiter zu sichern und konzentrieren unsere Aktivitäten auf diesen wichtigen Aspekt. Sie werden mir nachsehen, dass ich also Ihr Angebot nicht annehme, und wir seitens der Unternehmensgruppe auch keinen Stellvertreter für derartige Gags benennen.  Ein klein wenig neugierig bin ich allerdings schon: Was möchten Sie mit Ihrem recht fantasievollen Zuruf „faules Osterei“ bewirken, da es Ihnen ja offensichtlich nicht um eine konstruktive Auseinandersetzung um den Wirtschaftsstandort Marl geht?

Sehr geehrte Mitglieder der Bürgerinitiative, an unserem Standort an der Rennbachstraße beschäftigt unsere Unternehmensgruppe heute bereits über 200 Mitarbeiter, und wir fühlen uns jedem einzelnen gegenüber verpflichtet. Im Zuge des angedachten Ausbaus des Standortes sehen unsere Pläne vor, in Marl darüberhinaus zusätzlich weitere 270 zukunftssichere Arbeitsplätze zu schaffen. Wir sind gerne und jederzeit bereit, in einem konstruktiven Dialog Lösungen zu suchen, die der Stadt Marl und auch ihren Bürgern nutzen.  

Sie werden aber auch verstehen: Nebelkerzen wie Ihre vermeintliche Einladung über Ostern oder Scheindialoge, die uns nie direkt, sondern immer über Presse und öffentliche Medien erreichen, gehören nicht dazu.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein frohes und gesegnetes Osterfest.

Der DFB hat einen Integrationspreis unter dem Motto „Viele Kulturen – eine Leidenschaft“ vergeben

Zum 6. Mal hat der DFB einen Integrationspreis unter dem Motto „Viele Kulturen – eine Leidenschaft“ ausgeschrieben – und der erste Platz geht dieses Mal nach Dortmund.Die Stadt Dortmund und ihre Agentur für Migration und Integration (MIA-DO) wurde in der Kategorie „Freie und kommunale Träger“ nominiert, landete ganz vorn und belegte einen hervorragenden ersten Platz.MIA-DO hatte sich mit einem Gesamtkonzept beworben, in dem die Themen Integration als Querschnittaufgabe in Dortmund, der Masterplan Migration/Integration, die Hinweise auf starke Kooperationspartner sowie auf die Sportstadt Dortmund hervorgehoben wurden. Zudem wurden drei besondere Sportintegrationsprojekte vorgestellt und im Detail beschrieben: ein Mädchenfußballprojekt, die Nordstadtliga und das Fußballturnier der Religionen.Ausgezeichnet werden damit Projekte, von den Vereinen bis zu den Landesverbänden, die die Teilhabe von Bürgerinnen und Bürgern mit Zuwanderungsgeschichte fördern. Und in diesem Jahr ist Dortmund ganz vorn mit dabei. Nämlich auf dem ersten Platz.

„Fußball ist ein starker Motor der Integration“, sagte Jurymitglied und DFB-Präsident Wolfgang Niersbach nach der Sitzung der Jury. „Unsere Nationalmannschaft lebt vor, wie Menschen unterschiedlicher Herkunft kreativ und erfolgreich zusammenspielen. 235 Vereine und Projekte haben sich beworben, das ist ein starkes Ergebnis. Aber auch die Qualität vieler Bewerber hat mich und die Jury beeindruckt.“

Mädchenfußballprojekt , Stadtteil-Schule e.V.)

Für viele Kinder und Jugendliche ist Fußball die Sportart Nummer 1. Dies gilt auch für die Fußballmädchen des SC STS Asteria Dortmund. Der SC STS Asteria Dortmund ist die Fußballabteilung der Stadtteil-Schule Dortmund e.V. Hier trainieren regelmäßig 15 bis 20 Mädchen mit unterschiedlichen kulturellen und nationalen Wurzeln im Alter zwischen 6 und 16 Jahren.

Nordstadtliga

BUNTKICKTGUT – Nordstadtliga Dortmund, unter anderem unterstützt durch die Sky Stiftung und DEW21, ist eine das gesamte Jahr über laufende multikulturelle Straßenfußballliga im Stadtteil Dortmund-Nord. Sie hat es sich zum Ziel gesetzt, jungen Menschen verschiedener kultureller und nationaler Herkunft, die häufig in schwierigen wirtschaftlichen und sozialen Verhältnissen aufwachsen, mit der Straßenfußballliga eine sinnvolle und gesunde Freizeitbeschäftigung zu geben und Möglichkeiten von sozialem und kulturellem Miteinander zu eröffnen. Die Nordstadtliga „BUNTKICKTGUT“ ist ein Kooperationsprojekt des städtischen Jugendamtes mit verschiedenen Partnern.

Fußballturnier der Religionen, Arbeitskreis Religion und Integration)

Beim „Fußballturnier der Religionen – Anstoß zum Dialog“ spielen Angehörige aller drei Abrahamsreligionen – Christen, Juden und Muslime – miteinander Fußball: bei einem Jugendturnier in gemischten Mannschaften sowie einem Herrenturnier. Für die Nicht-Fußballer gibt es ein attraktives Rahmenprogramm. Das Turnier fand 2012 schon zum siebten Mal statt und ist nach wie vor bundesweit einmalig.

Die Pannenserie in Sachen Rethmann-SARIA Marl-Frentrop geht leider in eine neue Runde.

Rethmann-Hotline führte zur Kreis SPD Recklinghausen

In der vergangenen Woche gab der Bürgermeister im amtlichen Bekanntmachungsblatt 05/2013 eine neue „rund um die Uhr erreichbare Telefon-Hotline-Nummer“ für Beschwerden im Zusammenhang mit Rethmann-SARIA bekannt.
Siehe: http://www.marl.de/fileadmin/dokumente/Bekanntmach…

Zitat-Auszug:
„Im Falle der Rethmann-Unternehmensgruppe, Rennbachstraße 101, 45768 Marl, ist ein Ansprechpartner über das Service-Telefon mit der Nummer 02361/91410 rund um die Uhr erreichbar.
Marl, 28.02.2013
gez.
Werner Arndt
Bürgermeister“
Ende des Zitats.

Zu unserer Verwunderung haben wir feststellen müssen, dass diese Nummer zur SPD-Geschäftsstelle in Recklinghausen führt.

Da wir davon ausgehen, dass die SPD nicht als Dienstleister für den Rethmann-Konzern agiert, haben wir mal genau nachgesehen:

In der Tat hat die Marler Verwaltung die falsche Vorwahl genommen. Es ist schade, dass unser Bürgermeister in dieser Angelegenheit so forsch handelt und und dabei nicht mal die Vorwahl seiner eigenen Stadt kennt.

Nach unserer Recherche bei der SPD-Geschäftsstelle in Recklinghausen haben sich in den vergangenen Tagen laut Herrn Hetz von der SPD bereits mehrere Bürger über Gestank und Lärm bei SARIA beschweren wollen. Wie viele Anrufe am Wochenende ins Leere gingen, ist unbekannt. Fest steht jedenfalls, dass am Wochenende Bürger unter der Nummer nicht mal einen Anrufbeantworter erreichen konnten. Das mussten auch sieben Mitglieder der Bürgerinitiative MARLER HABEN NASE VOLL am Samstag und Sonntag erfahren, die unter der Nummer vergeblich Beschwerden melden wollten.

An der Rennbachstraße hatte es nämlich während unserer Aufräumaktion im Rahmen des Marler Besentags bestialisch gestunken.

STADT MARL REAGIERT
Heute Morgen hat die Stadt Marl mit einem neuen Bekanntmachungsblatt 06/2013 reagiert und den Fehler korrigiert.

http://www.marl.de/fileadmin/dokumente/Bekanntmach…

II.
Korrektur der Bekanntgabe von Ansprechpartnern
im Falle von Geruchsbelästigungen, die von
Gewerbebetrieben in Marl ausgehen
Die im Bekanntmachungsblatt der Stadt Marl vom 19.
März 2013 (Blatt Nummer 5) unter Punkt III genannte
Telefonnummer des Service-Telefons der Rethmann-
Unternehmensgruppe wies einen Fehler auf. Richtig
lautet die nachfolgend genannte Nummer

02365/91410

Marl, 22.03.2013
gez.
Werner Arndt
Bürgermeister

Bitte teilen Sie Ihren Lesern, Hörern und Zuschauern die neue Nummer mit, weil das ganze Hin und Her mit den vielen Nummern ja nicht mal der Bürgermeister durchblickt, der das Bekanntmachungsblatt unterzeichnet hatte.
Unser Tipp: Ein einfacher Anruf bei der BI MARLER HABEN DIE NASE VOLL

Brief an die Redaktionen von der BI MARLER HABEN DIE NASE VOLL

Stadtverwaltung Marl sucht ehrenamtliche Schöffen

Die Stadt Marl sucht für die nächste Amtsperiode von 2014 bis 2018 Bürgerinnen und Bürger, die ehrenamtlich als Schöffen für das Amts- und Landgericht tätig werden.

„Schöffen sollen Garanten für die Unabhängigkeit der Justiz sein. Sie bringen die öffentliche Auffassung von Schuld und Strafe in das Verfahren ein, sollen die Plausibilität von Verfahren und Urteilen überwachen und zu einer bürgernahen Justiz beitragen“, berichtet Britta Haak aus dem Haupt- und Personalamt der Stadt Marl. Für das Ehrenamt werden insgesamt 40 Personen gesucht, die beim Landgericht Essen und Amtsgericht Marl tätig werden wollen. Ebenfalls gesucht werden 23 Jugendschöffen zur Mitwirkung in Jugendstrafverfahren. Im Laufe der 13. Kalenderwoche stellt die Stadtverwaltung Vorschlagslisten für die Wahl von Schöffinnen und Schöffen auf. Die Listen müssen jeweils mindestens die doppelte Anzahl an Personen enthalten. Aus dieser Vorschlagsliste wählt ein Ausschuss beim Amtsgericht dann geeignete Personen für die nächste Amtszeit aus.

Bewerbung

Bewerben kann sich jeder, der am 01.01.2014 zwischen 25 und 69 Jahre alt ist und in Marl wohnt. Wählbar sind nur deutsche Staatsangehörige. Wer zu einer Freiheitsstrafe von mehr als sechs Monaten verurteilt wurde oder gegen wen ein Ermittlungsverfahren wegen einer schweren Straftat schwebt, die zum Verlust der Übernahme von Ehrenämtern führen kann, ist von der Wahl ausgeschlossen. Auch hauptamtlich in oder für die Justiz Tätige (Richter, Polizeibeamte, Bewährungshelfer usw.) und Religionsdiener sollen nicht zu Schöffen gewählt werden.

Vorschlagslisten

In den Vorschlagslisten sollen alle Gruppen der Bevölkerung nach Geschlecht, Alter, Beruf und sozialer Stellung angemessen berücksichtigt werden. Das verantwortungsvolle Schöffenamt verlangt in hohem Maße Unparteilichkeit, Selbstständigkeit und Reife des Urteils, aber auch geistige Beweglichkeit, körperliche Eignung und ausreichende Kenntnisse der deutschen Sprache. Wer Jugendschöffe werden möchte sollte zusätzlich über pädagogische Erfahrung verfügen.

Kontakt

Bewerbungen von Bürgerinnen und Bürger sind bis zum 30. April 2013 möglich. Auch Vereine, Verbände, Parteien und andere Gruppierungen können geeignete Personen benennen. Hierfür steht ein Formular zur Verfügung, in das die notwendigen Daten einzutragen sind. Das Formular sowie weitere Auskünfte zum Bewerbungsverfahren sind beim Haupt- und Personalamt der Stadt Marl (Britta Haak, Turm I, Zimmer 308, Tel. 99-2719, britta.haak@marl.de) bzw. beim Jugendamt für den Bereich der Jugendschöffen (Angelika Großfeld, Turm II, Zimmer 212, Tel. 99-2484, angelika.grossfeld@marl.de) erhältlich.

Die Vorschlagslisten werden nach Bewerbungsende vom Rat der Stadt Marl bzw. vom Kinder- und Jugendhilfeausschuss beschlossen und danach dem Direktor des Amtsgerichts Marl für die endgültige Wahl der Schöffinnen und Schöffen zugeleitet.

49. Grimme-Preis 2013 in Marl: Das sind die Gewinner

 

 

Die Gewinner des 49. Grimme-Preises 2013 stehen fest. „Packende Fernsehfilme auf höchstem professionellen Niveau, bewegende und formal ausgefeilte Dokumentationen sowie pointierte Unterhaltung kennzeichnen den aktuellen Grimme-Preis-Jahrgang“, so Grimme-Direktor Uwe Kammann in seiner Bilanz . „Auffällig sind auch die starken zeitgeschichtlichen Bezüge, die sogar bis in die Unterhaltung reichen.“ Wie in den Vorjahren beeindrucke das deutsche Fernsehen durch herausragende Qualitäten an der Spitze. Insgesamt werden in den drei Wettbewerbskategorien Fiktion, Information & Kultur sowie Unterhaltung zwölf Preise vergeben.

Fünf Produktionen werden im Wettbewerb „Fiktion“ ausgezeichnet. „Der letzte schöne Tag“ (WDR) erzählt von einer Familie, die nach dem Selbstmord der Mutter wieder zu neuer Normalität finden will. Die Trophäen gehen an die Autorin Dorothee Schön, Regisseur Johannes Fabrick und Wotan Wilke Möhring stellvertretend für das Darstellerteam.

Für ihre Leistungen im Justiz-Drama „Das Ende einer Nacht“ (ZDF), das sich um eine mögliche Vergewaltigung dreht, erhalten Autor Magnus Vattrodt, Regisseur Matti Geschonneck sowie die Schau- spielerinnen Ina Weisse und Barbara Auer eine Grimme-Trophäe. Weitere Auszeichnungen gehen an Autor Jochen Bitzer, Regisseur Stephan Wagner und Darsteller Robert Atzorn für ihren Film „Der Fall Jakob von Metzler“ (ZDF), der den Entführungsfall des Frankfurter Bankierssohnes rekonstruiert.

Thomas Kirchner (Buch), Christian Schwochow (Regie), Lars Lange (Ausstattung) sowie die Darsteller Jan Josef Liefers, Claudia Michelsen und Sebastian Urzendowsky erhalten einen Grimme-Preis für „Der Turm“ (MDR/Degeto/BR/NDR/WDR/SWR/rbb). Der Zweiteiler gibt Einblick in den Alltag der Bildungselite Dresdens in den 80er Jahren, kurz vor dem Ende der DDR. Ein Grimme-Preis „Spezial“ geht an Anke Greifeneder, Quirin Berg, Tobi Baumann, Sebastian Wehlings und Christian Lyra für die Idee und Konzeption des Formats „Add a friend“ (TNT Serie).

Für Grimme-Direktor Uwe Kammann zeichnen sich alle Preis-Produktionen durch „markante Erzählweisen mit jeweils sehr indi- vidueller Handschrift“ aus. Daneben überzeugten sie durch exzellente Darsteller, sehr überzeugende Vergegenwärtigungen von Milieus, Zeitumständen und gesellschaftlichen Konfliktlinien. „Und dies alles mit hoher formaler Gestaltungskraft.“

In der Kategorie „Information & Kultur“ wird Thomas Riedelsheimer für seinen Film „Seelenvögel“ (WDR) ausgezeichnet, in dem er drei an Leukämie erkrankte Kinder begleitet. Eric Friedler bekommt einen Grimme-Preis für seine Dokumentation „Ein deutscher Boxer“ (NDR/SWR), die Höhen und Tiefen im Leben von Charly Graf nachzeichnet. Für das Portrait „Vaterlandsverräter“ (ZDF/ARTE) über den früheren DDR-Schriftstellers Paul Gratzik erhält Annekatrin Hendel eine Auszeichnung. Andrej Nekrasov, György Dalos, Christian Beetz und Georg Tschurtschenthaler erhalten einen Grimme-Preis für die Reihe „Lebt wohl, Genossen!“ (ZDF/ARTE/rbb), in der sie den Untergang der Sowjetunion aus unterschiedlichsten Blickwinkeln erzählen. Einen Grimme-Preis in der Kategorie „Spezial“ erhält Bettina Braun für ihre Langzeitbeobachtung von drei Kölner Migranten in der Dokumentar- Triologie „Was lebst Du?“, „Was du willst“ und „Wo stehst du?“ (ZDF).

„Die Dokumentationen sind durch eine intensive Nähe zu den Menschen, einen sehr sorgfältigen Umgang mit den Biographien und Lebensumständen sowie durch formale kongeniale Übersetzungen der jeweiligen Besonderheiten geprägt“, so Uwe Kammann. Damit entstünden „dichte Bilder von Wirklichkeiten, die wiederum den Eindruck hoher Wahrhaftigkeit vermitteln.“

Im Wettbewerbskontingent „Unterhaltung“ erhalten Mizzi Meyer, Arne Feldhusen und Bjarne Mädel einen Grimme-Preis für die Folge „Schottys Kampf“ aus der Serie „Der Tatorteiniger“ (NDR). In der Ausgabe wird Heiko ‚Schotty‘ Schotte zu einem Einsatz in ein Vereinsheim brauner Gesinnungsgenossen gerufen. Weiterhin werden die Macher von „Switch Reloaded – ‚Wetten, dass..?‘-Spezial“ (ProSieben) ausgezeichnet, namentlich Martin Brindöpke und Markus Hennig (beide Buch), Dirk Nabersberg (Regie), Sarah Wirtz (Maske) und Max Giermann (stellvertretend für das Ensemble). Hier wird die Premiere des neuen „Wetten, dass..?“-Moderators Markus Lanz satirisch aufs Korn genommen.

„Es ist so ungewöhnlich wie gerechtfertigt“, so Grimme-Chef Uwe Kammann, „dass der ‚Tatortreiniger’ schon zum zweiten Mal einen Preis erhält. Die thematisch so ausgefallene, weil hochpolitisch zugespitzte Folge bietet schlicht eine nochmalige Qualitätssteigerung, unkonventionell in jeder Hinsicht.“ Die Unterhaltungssatire „Switch Reloaded“ wiederum stehe für intelligente und perfekt funktionierende Fernsehparodie.

Der Sonderpreis Kultur des Landes Nordrhein-Westfalen geht in diesem Jahr an Shaheen Dill-Riaz für „Fremde Kinder – Der Vorführer“ (ZDF/3sat), der hier von einem Filmvorführer in Indien erzählt. Eine lobende Erwähnung der Jury geht an die Produktion „WIR“ (WDR/Planet Schule) von Anna Wahle für die herausragende Bildgestaltung und die gelungene Verdichtung von dokumentarischem Inhalt und experimenteller Form.

Der Publikumspreis der Marler Gruppe geht an Beate Langmaack (Buch), Rainer Kaufmann (Regie) sowie Devid Striesow und Stipe Erceg (beide Darstellung) für den Fernsehfilm „Blaubeerblau“ (BR/MDR/Degeto), der zeigt, wie Menschen sich mit dem Leben in einem Hospiz auseinandersetzen. Jan Schomburg erhält das Eberhard-Fechner- Förderstipendium der VG Bild-Kunst für den Fernsehfilm „Über uns das All“ (WDR). Der Film begleitet eine junge Frau nach dem un- erwarteten Selbstmord ihres Mannes auf ihrem Weg zurück ins Leben.

Dem Regisseur Matti Geschonneck hat der Stifter des Grimme- Preises, der Deutsche Volkshochschulverband, in diesem Jahr die Besondere Ehrung für seine herausragenden Verdienste um das deutsche Fernsehen zugesprochen.

Die 49. Verleihung des Grimme-Preises findet am 12. April 2013 im Theater der Stadt Marl statt. Sie wird in voller Länge per Livestream auf http://www.3sat.de und http://www.spiegel.de zu sehen sein. Die Preisgala wird zeitversetzt um 22.25 Uhr auf 3sat ausgestrahlt. Moderiert wird die Verleihung von Michael Steinbrecher.

Das traditionelle Karfreitagsessen und Karfreitagsbräuche in Westfalen

Eine Frau aus dem Münsterland backt Struwen (zwischen 1930 und 1950). (Foto: LWL)

Der Karfreitag war nicht zu allen Zeiten ein bundeseinheitlicher Feiertag. In Westfalen bezeichnete man den Karfreitag als „Tag der Stille“.

Dass die Menschen dieses Motto tatsächlich lebten, zeigt ein Bericht des Archivs der Volkskundlichen Kommission für Westfalen aus Versmold (Gütersloh): „Nahm man es vielleicht auch mit den sonstigen kirchlichen Feiertagen nicht so genau, so musste an diesen Tagen und namentlich am Karfreitag jedes Werk ruhn.“ Laute Geräusche sollten unbedingt vermieden werden, vor allem solche, die durch Werkzeuge verursacht werden. Man glaubte sonst, dass man dabei half, Jesus Christus ans Kreuz zu nageln. Auch gab es, je nach Konfession, feste Regeln, welche Speisen auf dem Tisch zu stehen hatten. In einem Bericht aus Holthausen (Herne) heißt es: „Das traditionelle Karfreitagsessen bestand in unserer Gegend aus Stockfisch mit Zwiebelsoße.“

Im Münsterland isst man dagegen seit Jahrzehnten den berühmten „Struwen“. Dieses Hefegebäck ist so mächtig, dass man davon „mehr als drei wohl kaum schafft“. Das Rezept findet sich in einem Bericht aus Vreden (Borken). „Man macht sie aus Hefeteig mit Rosinen, der in Zuckerzimt gerollt und in reinem Pflanzenöl gebacken wird. Tierische Fette werden wegen der Fastenzeit nicht verwendet.“

Die Fastenzeit beginnt am Aschermittwoch und endet am Ostersonntag. In dieser Zeit wurde früher auf den Verzehr von Fleisch verzichtet. Welche Speisen in dieser Zeit erlaubt waren, „unterscheidet sich nicht nur von Kirche zu Kirche sondern ist auch eine Frage der individuellen Auslegung des einzelnen Gläubigen“. Beim strengen Fasten wäre eine strikt vegane Ernährung angesagt, auch auf den Genuss von Alkohol wird dabei verzichtet. In Bönen (Unna) gab es sogar besondere Regeln zum Brotverzehr. „Grau und Schwarzbrot wurde nicht gegessen, sondern nur das eigens für diesen Tag gebackene Weißbrot.“

Parteispenden von Evonik an CDU, SPD, FDP und CSU

130 000 Euro bekamen die Parteien von Evonik als Parteispenden im Jahr 2011

Die SPD bekam 45 000 Euro
Die CDU bekam 35 000 Euro
Die FDP bekam 35 000 Euro
Die CSU bekam 15 000 Euro

Der Verband der Chemischen Industrie spendete 2011 den Parteien 262 000 Euro.

Die CDU bekam 110 000 Euro
Die FDP bekam 72 000 Euro
Die SPD bekam 60 000 Euro
Die Grünen bekamen 20 000 Euro

Erst jetzt legte der Deutsche Bundestag erst einmal die Rechenschaftsberichte für das Jahr 2011 vor. Gut 3,6 Mio. Euro haben die 20 größten Parteispender damals an die Parteien im Deutschen Bundestag überwiesen.

Von welchem Unternehmen oder Verband haben die Parteien vergangenes Jahr welche Spenden erhalten? Das wird auf längere Zeit ein gut gehütetes Geheimnis des Bundestagspräsidenten bleiben. Vermutlich erst in gut einem Jahr wird Norbert Lammert die Rechenschaftsberichte der Parteien und damit eine komplette Spender-Liste für 2012 veröffentlichen. Eine öffentliche Kontrolle, ob eine Zuwendung im zeitlichen Umfeld mit einer politischen Entscheidung im Jahr 2011 stand, ist so jedenfalls kaum möglich.

Erneut fällt auf, dass einige Unternehmen/Verbände ihre Zuwendungen in mehrere Zahlungen aufstückelten. Dies hat den Nebeneffekt, dass die einzelnen Spenden unter der Grenze von 50.000 Euro bleiben, ab der eine Zuwendung zeitnah im Internet veröffentlicht werden muss.
Kritiker fordern eine unverzügliche Veröffentlichung von Großspenden oberhalb von 10.000 Euro, wodurch auch die Stückelung ins Leere laufen würde. Zudem müssen Spenden durch juristische Personen wie Unternehmen und Verbände verboten werden.
Seit einigen Jahren ist zu beobachten, dass die Wirtschaft vermehrt auf Sponsoring setzen, um Parteien Geld zukommen zu lassen. Neben dem Anmieten von Ständen auf Parteitagen schalten Unternehmen und Verbände Anzeigen in Parteizeitschriften – und das zu aberwitzigen Preisen, wie Recherchen des ARD-Politmagazins Monitor zeigen.

Mehrzahl der Spenden von Unternehmen und Verbänden intransparent

Eine der Forderungen des Europarats ist es, die Veröffentlichungsschwellen für Parteispenden zu senken. Bisher müssen nur Spenden über 10.000 Euro veröffentlicht werden. Eine Analyse zeigt, dass dadurch die Mehrzahl der Spenden intransparent bleibt. 2010 sind 61 Prozent der gesamten Spenden von Unternehmen und Verbänden an alle Bundestagsparteien unter der Schwelle geblieben. Bei den Spenden natürlicher Personen liegt der Wert mit etwa 81 Prozent noch höher. Der Fall des Spielautomatenherstellers Gauselmann hat letztes Jahr gezeigt, wie gezielt über Spenden einzelner Führungskräfte über eine Million Euro verdeckt an Union, SPD, FDP und Grüne geflossen sind, ohne dass dies in den Rechenschaftsberichten auftauchte.

Weltsozialforum: 50.000 aus aller Welt im Widerstand gegen Armutspolitik

Auftaktdemonstration des WSF 2013 in TunisDas elfte Weltsozialforum (WSF) hat im Verlauf der vergangenen Woche mehr als 50.000 Menschen aus 127 Ländern in Tunis versammelt. Unmittelbar vor seinem Abschluss werten es die Veranstalter als außerordentlichen Erfolg. „Dieses globale Treffen in Tunis hat nicht nur die Überlebensfähigkeit der Sozialforumsidee bestätigt, sondern auch eine neue Dynamik des weltweiten Widerstands gegen die dramatische Armutspolitik der Herrschenden sichtbar gemacht. Der aufrührerische Geist des arabischen Frühlings hat auch die sozialen Bewegungen im Rest der Welt erreicht“, sagte Hugo Braun, Mitglied im International Council des WSF und im Koordinierungskreis von Attac Deutschland.

Mit einer ebenso bunten wie kämpferischen Eröffnungsdemonstration von 25.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, mit mehr als tausend Seminaren, Foren und Diskussionszirkeln, sowie einer Vielzahl kultureller Veranstaltungen hat das Programm des WSF in Tunis das ganze Spektrum der Globalisierungskritik angeboten. Die Ursachen und Perspektiven der revolutionären Entwicklungen in Nordafrika nahmen einen besonderen Raum ein. Die Diskussionen um die weltweite Krise des neoliberalen Systems machten deutlich, dass physische Armut nicht länger eine Massenerscheinung nur in den Ländern des Südens ist. Die gemeinsame Betroffenheit hat die Notwendigkeit des gemeinsamen globalen Widerstands offenkundig gemacht. Ein weiterer thematischer Schwerpunkt wurde in einer Vielzahl von Veranstaltungen zu Problemen des Klima- und Umweltschutzes sichtbar.

Das Organisationskomitee des WSF schätzt, dass etwa 80 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Tunesien stammten. Die internationale Gewerkschaftsbewegung war mit rund 40 Organisationen vertreten. Aus Deutschland waren 37 Organisationen mit eigenen Aktivitäten auf dem Forum dabei, darunter neben Attac die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), die evangelische Entwicklungsorganisation „Brot für die Welt“, aber auch Bildungseinrichtungen wie die Technische Universität Berlin oder die Universität Hildesheim.

Am Rande des WSF fand in Tunis auch ein Treffen des weltweiten Attac-Netzwerks statt, auf dem Vertreterinnen und Vertreter aus 17 Ländern eine weitere enge Zusammenarbeit mit gemeinsamen Kampagnen zur Kritik der globalen Finanzmärkte vereinbarten.

Das WSF wird am Samstag mit einer Abschlussdemonstration enden, zu der 50.000 Menschen erwartet werden. Eine Tagung des International Council wird am Sonntag und Montag über die weiteren Aktivitäten der Sozialforumsbewegung beraten.

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