2. Info-Spaziergang rund um SARIA

Mit dabei waren Vertreter der Naturfreunde Deutschland und ein Mitglied der Bürgerinitiative „BISS“, die im Raum Stuttgart gegen den Bau einer Biogasanlage nach Marler Vorbild kämpft.

Die Begrüssungsrede:

Wir freuen uns, dass so viele heute trotz des schlechten Wetters am

Ostersonntag gemeinsam mit uns den 2. Info-Spaziergang rund um SARIA

laufen wollen.

Hier nur ein kurzer Hinweis zum Ablauf unseres Spaziergangs, der

insgesamt zirka eine halbe bis Dreiviertel-Stunde dauern wird. Im

Anschluss besteht für alle, die möchten, die Möglichkeit zur Einkehr bei

unseren Freunden den Naturfreunden im Naturfreundehaus auf der

Rennbachstraße. Also von hier gesehen über die Schachtstraße hinweg

direkt bis zur B225. Dort kann man sich aufwärmen bei einer Tasse Kaffee

oder einen Wasser oder einer Limo noch gute Gespräche führen.

Ich freue mich sehr, Frau und Herrn Sommer von den Naturfreunden hier

begrüßen zu dürfen zusammen mit einigen Vereinsmitgliedern. Herzlich

willkommen!

Und dann freue ich mich sehr, dass wir heute Besuch haben von der

Bürgerinitiative „…mit Biss!“, die sich seit Jahren gegen die Pläne des

Rethmann-Konzerns im Raum Stuttgart wehrt. Dort soll in Großbettlingen

im Regionalen Grüzug eine Industrielle Speisereste-Vergärungsanlage unter anderem von

der Firma REFOOD / Rethmann gebaut werden.

Frau Gantke kann uns dazu noch die eine und andere Info dazu geben über

den aktuellen Stand des Verfahrens. Das machen wir aber gleich auf der

Rückseite des SARIA-Geländes, wo man die Refood -Biogasanlage sehen

kann. Herzlich Willkommen Frau Gantke und Ihrer Familie. Es ist schön,

dass wir Sie heute bei uns haben. Es gibt bestimmt einige Informationen,

die Sie uns geben können und die Sie auch von uns wieder mit nach

Hause nehmen können.

Doch zunächst kommen wir jetzt zur Verleihung des „FAULEN

OSTEREIS 2013“. Es ist ein von uns extra ins Leben gerufener Preis.

Dieser Preis ist symbolischer Ausdruck unserer bisherigen Bemühungen,

bei SARIA überhaupt Gehör zu finden.

Seit Monaten titeln die Zeitungen: „Die Antworten kommen später“.

Saria zündet Rauchbomben“ –

Von „Verzögerungstaktik“ und „SALAMI-TAKTIK“, ist die Rede.

Es sind inzwischen mehr als 30 Zeitungsartikel, nachzulesen auf unserer

Internetseite „Marler-haben-Nase-voll.de“ .

Selbst die Befürworter der umstrittenen Erweiterung hier im

Landschaftsschutzgebiet, die SPD und die CDU bezeichnen die SARIA –

Öffentlichkeitsarbeit in der Presse als „katastrophale Informationspolitik“.

Darum haben die die beiden großen Fraktionen auch Briefe an SARIA

geschrieben in denen sie eine offene Bürgerinformation fordern. –

Konkrete Antworten auf die Fragen haben Sie bis heute nicht erhalten.

So wie wir.

Dabei stammen die Fragen von vor Weihnachten 2012. Und heute haben

wir Ostersonntag 2013.

Auch dafür verleihen wir heute das „FAULE OSTEREI 2013“ – für diese

Art Umgang mit den Bürgern, die Angst vor der Erweiterung haben.

Denn schon heute gibt es auf dieser Straße – hier, wo wir stehen –

300 LKW-Fahrten rund um die Uhr. Auch an Ostern. Natürlich nicht,

wenn die Bürgerinitiative angekündigt hat, dass Sie spazieren geht!

Häufig an Wochenenden und Nachts Lärm, Gestank, – das alles wird von

SARIA immer bestritten – dabei leiden selbst die Anwohner der Refood-

Anlage in Thüringen unter dem Gestank, wie der Presse zu entnehmen ist.

Unter unseren Füßen lagern mindestens 36 Tonnen hoch krebserregende

Stoffe wie Trichlorethyl. Das ist ein Fettlöser, der Fett von Knochen löst.

Dieser Stoff war vom Rechtsvorgänger von Rethmann in den 70er Jahren

in den Boden gelangt. Und die Sanierung läuft bereits seit 30 Jahren und

wird noch mindestens 20 Jahre dauern, sagt das Kreisgesundheitsamt. Das

muss man sich mal vorstellen.

Meine lieben Spaziergang-Teilnehmer,

als der Pressesprecher Herr Derichs unsere persönliche Einladung für die

Verleihung des FAULEN OSTEREIS per Mail erhielt, war er sehr

verwundert, wie er uns in einer Mail mitteilte. Diese Mail schickte er zur

Sicherheit auch an die Ratsfraktionen und an die Presse.

Darin wirft er uns noch mehr vor. Er wirft uns vor, „Scheindialoge“ zu

führen und nicht „in einem konstruktiven Dialog Lösungen zu suchen“ –

das weisen wir an dieser Stelle auf das Entschiedenste zurück.

Leider geht Herr Derichs in der Mail nicht auf der sachlichen Ebene auf

die SARIA-Informationspolitik und das SARIA-Dialogverhalten ein.

Stattdessen kommt er mit immer sich wiederholenden Vorwürfen, wir, die

Bürger würden „zukunftssichere Arbeitsplätze“ in Marl verhindern bzw.

aufs Spiel setzen. Das weisen wir aufs Entschiedenste zurück!

Dass das Thema Arbeitsplätze für unsere Stadt und unsere Region für uns

wichtig ist, haben wir von Anfang an betont. Und ich betone das heute

nochmal:

Wir haben immer gesagt, dass wir nicht grundsätzlich gegen eine

Erweiterung sind, sondern eine Erweiterung z.B. im Chemiepark sogar für

sinnvoll halten. Damit liegen wir auf einer Linie mit der Stadt Marl, die ja

SARIA von Anfang an die Ansiedlung im Chemiepark empfohlen hatte.

Das hat uns der Bürgermeister bei unserem Besuch im Rathaus vor vier

Wochen versichert. SARIA hat aber abgelehnt – man will nur hier im

Landschaftsschutzgebiet erweitern. Ansonsten würde man weggehen und

wo anders alles neu aufbauen.

Halten wir fest: Die Bürgerinitiative Marler haben Nase voll

befürwortet ebenso die Notwendigkeit der Schaffung neuer Arbeitsplätze

auch durch SARIA in Marl, wir sehen es aber wie viele Politiker nicht

zwangsläufig, dass es einer Ausdehnung im Landschaftsschutzgebiet

bedarf.

Als Marler Bürgern liegt uns der „Wirtschaftsstandort Marl“ mindestens

so sehr am Herzen wie der Firma SARIA und unseren politischen

Vertretern.

Wir haben sogar noch einen weiteren wichtigen Aspekt. Arbeiten und

Leben in Marl – das sind für uns zwei untrennbare Aspekte für eine

lebenswerte Stadt.

Und das darf nicht außer Acht gelassen werden. Denn nur 300 Meter

Luftlinie hinter uns stehen im Riegefeld hunderte Eigenheime.

Wenn hier das Naherholungsgebiet platt gemacht wird und der Lärm und

andere Beeinträchtigungen weiter zunehmen werden, werden die

Menschen, die es sich leisten können, diese Stadt verlassen. Und das

könnten viele sein, die sich extra hier am Stadtrand in der Nähe des

Naherholungsgebiets ihren Lebensmittelpunkt aufgebaut haben.

In der Mail erklärt der SARIA-Pressesprecher Marcel Derichs, dass er

heute nicht zur Preisverleihung kommen wird und auch keinen Vertreter

schicken wird, der den Preis an seiner Stelle annehmen könnte. Er hält die

Veranstaltung nämlich für einen GAG.

Wir stellen aber fest, dass es uns im Moment nur durch „derartige Gags“

und durch diesen „fantasievollen Zuruf „FAULES OSTEREI“ (Zitat von

Herrn Derichs) zu gelingen scheint, von SARIA für unsre Postion ein

Gehör für unsere bisher nicht beantworteten Fragen zu erhalten.

Jetzt, wo das Unternehmen für seine indiskutable Informationspolitik

öffentlich bloßgestellt werden soll, – und das mit fairer vorheriger

ausführlicher Ankündigung durch uns – wird reagiert.

Erst diese Ankündigung zur öffentlichen Verleihung hat dazu geführt, dass

Herr Derichs sich endlich einmal gemeldet hat. Und das innerhalb weniger

Stunden.

Und in seiner Mail hat er geschrieben, ich zitiere: „Gerne stehen wir

jederzeit für einen sachlichen Dialog zur Verfügung“ . Das liegt uns

schriftlich vor und auch den Ratsfraktionen und der Presse. An dieser

Aussage werden wir die Firma SARIA in den nächsten Wochen messen.

Denn jetzt müssen den Worten auch Taten folgen.

Das „DAS FAULE OSTEREI 2013“ verleihen wir dem Pressesprecher der

Firmengruppe Rethmann-SARIA, Marcel Derichs für den Umgang geht in

diesem Jahr an den Pressesprecher der Firmengruppe Rethmann-Saria für

die SARIA-Informationspolitik, die inzwischen von fast allen Parteien in

Marl als katastrophal bezeichnet wird.

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